Die ehemalige österreichische Außenministerin Karin Kneissl hat ihre permanente Übersiedlung nach Russland bekannt gegeben. Als Umzugshelfer fungierte offenbar das russische Militär. Wladimir Putins Luftstreitkräfte sollen ihre zwei Ponys von Syrien nach St. Petersburg gebracht haben.
Die Tiere waren offenbar an Bord eines Transportflugzeuges, berichtete am Dienstag das auf investigativen Journalismus spezialisierte russische Onlinemedium „The Insider“ mit Verweis auf Publikationen in sozialen Netzwerken und im Internet. Auf einem Bild ist das schwarz-weiße Pony Kneissls deutlich zu erkennen, wie ein Abgleich von krone.at ergab.
Blogger: Ponys statt Soldaten
Konkret ist die Rede vom Transport mit einem Militärflugzeug, das vom russisch kontrollierten Militärflugplatz Hmeimim in Syrien nach St. Petersburg geflogen sein soll. Ein russischer Militärblogger hatte bereits am 7. September darüber geklagt, dass in Hmeimim anstelle eines „heldenhaften Regiments“ Ponys geladen würden.
Former Austrian Foreign Minister and close friend of Putin Karin Kneissl moved to Russia and transported her ponies to St. Petersburg. Her ponies were delivered on a Russian Defense Ministry plane.
— NEXTA (@nexta_tv) September 12, 2023
The VIP ponies flew to Russia with a stopover in Syria aboard the military… pic.twitter.com/ip5UBGPA09
„Wenn unser Land diese Ponys wirklich so nötig hat, dann fliegt natürlich mit Ponys. Aber schreibt mir doch, wem sie gehören“, schrieb der unter dem Namen Fighterbomber aktive Blogger auf Telegram.
So sehen Kneissls Ponys aus:
Best ponies ever!! pic.twitter.com/0VbYNPWi2l
— Karin Kneissl (@Karin_Kneissl) October 1, 2021
Ausgehend von zwischenzeitlich wieder gelöschten Fotografien eines Pferdeclubs rekonstruierte „The Insider“, dass es sich beim Transportflugzeug um eine Il-76MD handelt, die dem 224. Fluggeschwader des russischen Verteidigungsministeriums gehört. Diese Einheit war im Mai für Kriegstechnik- und Söldnertransporte der Wagner-Privatarmee von den USA auf eine Sanktionsliste gesetzt worden.
Auch Veterinärbehörde berichtet von Ponys
Über die Ankunft der Ponys der Wahl-Russin, die vor ihrer Übersiedlung nach St. Petersburg im Libanon lebte, hatte am 9. September auch die Veterinärbehörde des Petersburger Umlands berichtet. Tierärzte hätten zwei Ponys der österreichischen Ex-Diplomatin überprüft, „die in der Leningrader Oblast angekommen sind“, titelte die Behörde im Internet und veröffentlichte auch eine Fotografie, die Behördenvertreterinnen mit einer gut gelaunte Kneissl zeigten.
Die Ex-Diplomatin leitet in St. Petersburg einen Thinktank, den die Staatliche Universität im Sommer für die ehemalige Außenministerin eingerichtet hatte. St. Petersburg ist auch die Heimatstadt von Kreml-Chef Putin.
Der russische Machthaber, mit dem sie auf ihrer Hochzeit im südsteirischen Gamlitz im August 2018 getanzt hatte, könnte sie wie andere Promis à la Gerard Depardieu oder Steven Seagal per Erlass einbürgern. Wenn Kneissl keine Erlaubnis der heimischen Behörden auf Doppelstaatsbürgerschaft zugesprochen bekommt, würde sie in diesem Fall ihre österreichische Staatsbürgerschaft aller Wahrscheinlichkeit nach verlieren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.