Von syrischer Basis

Putins Luftstreitkräfte überstellten Kneissl-Ponys

Politik
13.09.2023 06:00

Die ehemalige österreichische Außenministerin Karin Kneissl hat ihre permanente Übersiedlung nach Russland bekannt gegeben. Als Umzugshelfer fungierte offenbar das russische Militär. Wladimir Putins Luftstreitkräfte sollen ihre zwei Ponys von Syrien nach St. Petersburg gebracht haben.

Die Tiere waren offenbar an Bord eines Transportflugzeuges, berichtete am Dienstag das auf investigativen Journalismus spezialisierte russische Onlinemedium „The Insider“ mit Verweis auf Publikationen in sozialen Netzwerken und im Internet. Auf einem Bild ist das schwarz-weiße Pony Kneissls deutlich zu erkennen, wie ein Abgleich von krone.at ergab.

Blogger: Ponys statt Soldaten
Konkret ist die Rede vom Transport mit einem Militärflugzeug, das vom russisch kontrollierten Militärflugplatz Hmeimim in Syrien nach St. Petersburg geflogen sein soll. Ein russischer Militärblogger hatte bereits am 7. September darüber geklagt, dass in Hmeimim anstelle eines „heldenhaften Regiments“ Ponys geladen würden.

„Wenn unser Land diese Ponys wirklich so nötig hat, dann fliegt natürlich mit Ponys. Aber schreibt mir doch, wem sie gehören“, schrieb der unter dem Namen Fighterbomber aktive Blogger auf Telegram.

So sehen Kneissls Ponys aus: 

Ausgehend von zwischenzeitlich wieder gelöschten Fotografien eines Pferdeclubs rekonstruierte „The Insider“, dass es sich beim Transportflugzeug um eine Il-76MD handelt, die dem 224. Fluggeschwader des russischen Verteidigungsministeriums gehört. Diese Einheit war im Mai für Kriegstechnik- und Söldnertransporte der Wagner-Privatarmee von den USA auf eine Sanktionsliste gesetzt worden.

Auch Veterinärbehörde berichtet von Ponys
Über die Ankunft der Ponys der Wahl-Russin, die vor ihrer Übersiedlung nach St. Petersburg im Libanon lebte, hatte am 9. September auch die Veterinärbehörde des Petersburger Umlands berichtet. Tierärzte hätten zwei Ponys der österreichischen Ex-Diplomatin überprüft, „die in der Leningrader Oblast angekommen sind“, titelte die Behörde im Internet und veröffentlichte auch eine Fotografie, die Behördenvertreterinnen mit einer gut gelaunte Kneissl zeigten.

Kneissl mit zwei russischen Tierärztinnen. (Bild: Veterinärabteilung Gebiet St. Petersburg)
Kneissl mit zwei russischen Tierärztinnen.

Die Ex-Diplomatin leitet in St. Petersburg einen Thinktank, den die Staatliche Universität im Sommer für die ehemalige Außenministerin eingerichtet hatte. St. Petersburg ist auch die Heimatstadt von Kreml-Chef Putin.

Der russische Machthaber, mit dem sie auf ihrer Hochzeit im südsteirischen Gamlitz im August 2018 getanzt hatte, könnte sie wie andere Promis à la Gerard Depardieu oder Steven Seagal per Erlass einbürgern. Wenn Kneissl keine Erlaubnis der heimischen Behörden auf Doppelstaatsbürgerschaft zugesprochen bekommt, würde sie in diesem Fall ihre österreichische Staatsbürgerschaft aller Wahrscheinlichkeit nach verlieren.

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