Treffen in Russland

Kim unterstützt Putin im „heiligen Krieg“

Ausland
13.09.2023 09:01

Das mit großer Spannung erwartete Aufeinandertreffen von Kremlchef Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist nun in vollem Gange. Am Mittwoch empfing der russische Staatschef seinen nordkoreanischen Amtskollegen am neuen Weltraumbahnhof Wostotschny im Osten Russlands. Der Staatsbesuch dient der gegenseitigen Unterstützung der beiden autoritären Herrscher und der engeren Kooperation im Militärbereich. Während Putin seinem Gast Hilfe beim Bau von Satelliten zusicherte, betonte Kim, sein Land würde Russland im „heiligen Krieg“ gegen den Westen beistehen.

„Russland hat sich zu einem heiligen Kampf zum Schutz seiner Souveränität und Sicherheit gegen die hegemonialen Kräfte erhoben“, sagte der nordkoreanische Präsident zu Putin. „Wir werden die Entscheidungen von Präsident Putin und der russischen Führung immer unterstützen“, so Kim. „Und wir werden im Kampf gegen den Imperialismus zusammenstehen.“ Er sei sicher, dass das Treffen ein weiterer Schritt sei, der die Beziehungen der beiden Länder auf ein neues Niveau heben werde.

Was werden die beiden Machthaber besprechen? Die USA haben im Vorfeld bereits vor neuen Rüstungsabkommen gewarnt. (Bild: AP)
Was werden die beiden Machthaber besprechen? Die USA haben im Vorfeld bereits vor neuen Rüstungsabkommen gewarnt.

„Ich freue mich, Sie zu sehen“, sagte Putin, als er Kim bei dessen Ankunft etwa 40 Sekunden lang die Hand schüttelte. „Dies ist unser neues Kosmodrom.“ Über einen Übersetzer bedankte sich Kim bei Putin für die Einladung und für den herzlichen Empfang. Wenig später besichtigten die beiden Staatschefs die Startrampe des Weltraumbahnhofs und schauten sich die Montage einer Trägerrate vom Typ „Angara“ an. Kim zeige großes Interesse an russischer Raketentechnik, sagte Putin gegenüber anwesenden Journalisten.

Kreml: „Kooperation in sensiblen Bereichen“
Bei den Gesprächen dürften es auch um militärische Themen gehen. „Wir werden alle diese Themen besprechen“, antwortete der Kremlchef auf eine Frage nach einer militärisch-technischen Zusammenarbeit beider Staaten. Ein zentrales Thema der Beratungen dürften nordkoreanische Waffenlieferungen an Russland für dessen Krieg in der Ukraine sein. Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow sagte auf eine entsprechende Frage allerdings lediglich: „Unsere Länder kooperieren in sensiblen Bereichen, die nicht öffentlich gemacht werden sollten.“

Militärexperte: Nordkoreanische Munition würde nicht viel ändern
Nordkorea könnte Russland für seinen Krieg in der Ukraine Artilleriemunition und Panzerabwehrraketen liefern - den Krieg entscheiden dürfte das allerdings nicht. Etwa zehn bis elf Millionen Schuss hat Russland westlichen Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr in der Ukraine abgefeuert. Lieferungen aus Nordkorea könnten Russland helfen, seine schwindenden Munitionsbestände wieder aufzufüllen. „Der Zugang zu diesen Vorräten dürfte den Konflikt verlängern, am Ausgang wird sich aber wahrscheinlich nichts ändern“, sagt Joseph Dempsey, Forscher für Verteidigung am International Institute for Strategic Studies.

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