Der tragische Tod einer deutschen Pflegerin (33) im Salzburger Zoo, die am Dienstag durch das 1,8 Tonnen schwere Nashorn „Yeti“ erdrückt wurde, sorgt noch immer für Fassungslosigkeit. Der Tierpark bleibt bis einschließlich Donnerstag geschlossen, um weitere Ermittlungen durchführen zu können. Bei der Pressekonferenz am Mittwoch wurden nun neue Details veröffentlicht. Allerdings ist die Ursache für den tödlichen Unfall weiterhin unklar.
Pünktlich um 10 Uhr startete die im Vorfeld angekündigte Pressekonferenz beim Salzburger Zoo. Auch die Zoo-Direktorin Sabine Grebner war Teil der Konferenz, um die nächsten Schritte bekannt zu geben. Einen Tag nach dem Unglück waren alle Mitarbeiter wieder im Einsatz.
Verletzter Ehemann in psychologischer Betreuung
Der verletzte Ehemann liegt für weitere Untersuchungen im Krankenhaus, konnte jedoch noch nicht befragt werden. Ihm wurde auch bereits mitgeteilt, dass seine Ehefrau bei dem Unfall verstorben ist. Er wird psychologisch betreut. Bislang ist noch unklar, wie die Pflegerin trotz meterhoher Schutzbarriere von dem Nashorn getötet werden konnte.
Ursache weiter unklar
Das Tier befand sich laut Zoo-Direktorin zu jeden Zeitpunkt im eigenen Bereich. Tatsache sei auch, dass kein Mitarbeiter direkt zu den Nashörnern darf, wenn sie nicht sediert sind. Möglicherweise sei die Bayerin mit dem Horn über die Poller katapultiert worden. Das konnte jedoch bislang seitens des Salzburger Zoos nicht bestätigt werden. „Wir wissen nicht, was passiert ist und vielleicht werden wir es auch nie wissen“, so Grebner.
Ein Tierpfleger ist kein Beruf, sondern eine Leidenschaft. Wir sind eine Familie.
Sabine Grebner, Zoo-Direktorin in Salzburg
Mitarbeiter wieder im Einsatz
„Yeti“ soll jedoch weiterhin im Zoo bleiben und von den Tierpflegern betreut werden. Das Nashorn-Haus im Afrikabereich bleibt jedoch vorerst geschlossen. Alle 27 Mitarbeiter sind seit Mittwoch wieder im Einsatz und werden weiterhin von einem Kriseninterventionsteam betreut. „Ein Tierpfleger ist kein Beruf, sondern eine Leidenschaft. Wir sind eine Familie“, hob die Zoo-Direktorin Sabine Grebner bei der Pressekonferenz hervor.
1,8 Tonnen schweres Nashorn
Der Unfall geschah beim Einreiben mit Insektenschutzmittel - eine tägliche Morgenprozedur zwischen März und Oktober. Neben der getöteten Pflegerin wurde auch ihr Ehemann und Kollege (34) schwer verletzt, nachdem er das Breitmaulnashorn verscheuchen wollte, um seine Frau zu retten.
Er überlebte das Nashorn-Unglück, musste jedoch mit eigenen Augen mitansehen, wie seine Ehefrau von dem 1,8 Tonnen schweren Nashorn erdrückt wurde. Die erfahrene Tierpflegerin starb wenig später an ihren schweren Verletzungen im Brustkorb.
Nashörner sind keine aggressiven Tiere
Bislang ist weiter unklar, warum die 30 Jahre alte Nashorn-Kuh „Yeti“ die Frau angegriffen hatte. Nashörner seien laut Experten grundsätzlich keine aggressiven Tiere. Sie sehen allerdings schlecht, wodurch es zu gefährlichen Situationen kommen kann.
Keine Überwachungskameras
Überwachungskameras gibt es in dem geschlossenen Bereich keine. Grebner betonte, dass alle Sicherheitsauflagen erfüllt seien. Erst kürzlich gab es eine Kontrolle. Das Arbeitsinspektorat werde jetzt ohnehin prüfen.
Weitere Infos von der Polizei sollen in den nächsten Tagen folgen.
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