Auf der Heimreise von ihrer Herbstklausur legte die Landesregierung im Kinderbildungszentrum Kolsass einen Zwischenstopp ein. Mit gutem Grund: Denn die Gemeinden Kolsass, Kolsassberg und Weer haben etwas, das die anderen nicht haben. Hier werden die Landesexperten wohl noch öfter vorstellig werden.
Seit zehn Jahren sind die „Pioniergemeinden“ aufgrund von Zuzug verstärkt mit dem Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen beschäftigt. Erst im Vorjahr wurde das neue Kinderbildungszentrum in Betrieb genommen – Kostenpunkt rund 4,5 Millionen Euro.
Grenzübergreifende Kooperation
„Der Bedarf an Kinderkrippenplätzen und Nachmittagsbetreuung ist über die Jahre stetig angewachsen“, berichtet Gemeindevorstand Daniel Gostner. Die drei Orte suchten gemeinde- und bezirksgrenzübergreifend (Weer liegt im Bezirk Schwaz) nach Lösungen und fanden sie auch: „Seit gut zehn Jahren haben wir in Kolsass, Kolsassberg und Weer eine Kooperation im Bereich der außerschulischen Kinderbetreuung. In Weer wurde damals das neue Pfarr- und Kinderzentrum errichtet, in dem die Nachmittagsbetreuung für die drei Gemeinden abgewickelt wurde.“
Neues Kinder-Bildungszentrum
Im Vorjahr ging das neue Kinderzentrum Kolsass in Betrieb (der „alte“, dreigruppige Kindergarten war nach rund 20 „Dienstjahren“ zu klein), gleichzeitig wurde die Kooperation verstärkt, indem der „Gemeindeverband Kinderbetreuungseinrichtungen der Region Rettenberg“ gegründet wurde, der nun den gesamten Betrieb der außerschulischen Betreuungseinrichtungen (Kindergärten, Kinderkrippen, Volksschulhort) koordiniert und optimiert.
Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige sind bereitgestellt, dass wir uns in der Umsetzung der Anforderungen des Landes auf einen guten Weg befinden, würde ich unterstreichen. Dass es keine Probleme mit sich bringen wird, möchte ich nicht unterstreichen.
Daniel Gostner, Gemeindevorstand Kolsass
Gemeinsame Lösungen sind Tradition
Im schulischen Bereich sind die Gemeinden schon seit mehr als 50 Jahren verbunden. Die Haupt- bzw. Mittelschule für die drei Gemeinden befindet sich in Weer, die Volksschule für Kolsass, Weer und einen Teil des Kolsassbergs in Kolsass.
Stetiger Austausch
Die drei Gemeinden wachsen stetig zusammen und stimmen das Angebot gemeinsam untereinander ab. Der Ausbau der Plätze für die Unter-Dreijährigen, wie es das Land nun anstrebt, ist hier bereits großteils realisiert. „Die Anforderungen stellen uns vor keine großen Probleme“, sagt der Gemeindepolitiker. „Mit dem Personal steht und fällt das Ganze. Die Suche nach pädagogischen Fachkräften ist aber schwierig“, weiß er aus Erfahrung.
Im Verband werden laut Gostner 280 Kinder im Alter von 1,5 bis zehn Jahren bei einem Personalstand von 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut.
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