Beiträge zu teuer?

Katholische Kirche bestätigt Rekord an Austritten

Österreich
13.09.2023 11:59

Die römisch-katholische Kirche in Österreich verzeichnet für das Vorjahr eine Rekordzahl an Austritten. Insgesamt 90.975 Personen kehrten ihr im Jahr 2022 den Rücken, geht aus der am Mittwoch veröffentlichten amtlichen Kirchenstatistik hervor, die die vorläufigen Zahlen vom Jänner bestätigt. Mit Ende 2022 gab es demnach 4,733.085 Katholiken im Land, ein Rückgang um 1,96 Prozent. Die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag stagnierten bei knapp 500 Millionen Euro.

Wie „Kathpress“ vermeldete, wurde eine leicht Zunahme bei Taufen (45.706) und Trauungen (9503) verzeichnet. 4771 Personen wurden in die römisch-katholische Kirche wieder oder neu aufgenommen. Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. 2022 waren es 499,98 Millionen Euro (75 Prozent der Gesamteinnahmen), 2021 lagen die Kirchenbeiträge bei 498,84 Millionen Euro.

Ursachen wohl auch finanziell
Die Zahl der Kirchenaustritte hat 2022 gegenüber den Jahren davor deutlich zugelegt. 2021 waren 72.222 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten, 2020 waren es 58.727. Als Ursache wird die Distanz zur Kirche vermutet, die durch die Pandemie in den vergangenen Jahren größer geworden sei. Laut Angaben aus den Diözesen ist dieser Trend im letzten Jahr durch die angespannte wirtschaftliche Gesamtlage noch verstärkt worden - sprich vielen wird der Kirchenbeitrag schlichtweg zu teuer, angesichts der steigenden Lebenserhaltungskosten.

Die Zahl der Taufen lag 2022 bei 45.706, eine leichte Steigerung gegenüber 2021 (45.541). 2020 waren es coronabedingt nur 32.521. Trauungen gab es im Vorjahr 9503. 2021 waren es 6674, 2020 nur 3595. Die Zahl der in Österreich wirkenden Priester betrug 2022 laut der amtlichen Kirchenstatistik 3403. Damit ist die Zahl gegenüber 2021 (3425) leicht zurückgegangen.

Gottesdienste wieder besser besucht
Zugenommen hat 2022 der Gottesdienstbesuch: An den beiden „Zählsonntagen“ wurden 309.000 bzw. 366.000 Gottesdienstteilnehmer gezählt. Das ist deutlich mehr als 2021 und 2020. Die beiden Jahre gelten coronabedingt jedoch als Ausnahmejahre (2021: 52.000 bzw. 281.000 Messbesucher, 2020 wurde nur ein erster Zählsonntag im Februar erfasst mit rund 395.000 Messbesuchern). Die Vor-Corona-Zahlen: 2019 wurden zwischen 497.000 und 533.000 Messbesucher gezählt, 2018 waren es zwischen 502.000 und 554.000. Im Vergleich dazu sind die Zahlen 2022 doch deutlich niedriger.

Die Katholische Kirche in Österreich veröffentlicht einmal im Jahr die Katholikenzahlen, die Kirchenstatistik und die Finanzzahlen der Diözesen. Der Termin der Veröffentlichung der Zahlen wurde durch die Bischofskonferenz geändert und erfolgt nun immer rund um den Schulbeginn, wie deren Medienreferent, Paul Wuthe, gegenüber „Kathpress“ erklärte. Das bedeutet konkret: Wurden heuer im Jänner noch die vorläufigen Katholikenzahlen für 2022 sowie die detaillierte Kirchenstatistik für 2021 sowie die Finanzzahlen für 2021 veröffentlicht, so werden jetzt schon die amtliche Kirchenstatistik - also die Katholikenzahlen und die Angaben zum kirchlichen Leben und zur Seelsorge - sowie die Finanzzahlen jeweils für 2022 präsentiert. Die Bekanntgabe von vorläufigen Katholikenzahlen im Jänner 2024 entfällt daher, die Kirchenstatistik und Finanzzahlen für 2023 werden im September 2024 veröffentlicht

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