Wertvoller Bodenschatz

Wo 20.000 Bouteillen unter dem Rathaus liegen

Niederösterreich
14.09.2023 11:03

Insgesamt 20.000 wertvolle Bouteillen alter Weine liegen im Gumpoldskirchner Untergrund. Dort werden sie für die Nachwelt sicher aufbewahrt.

Man meint, ein charakterstarker Portwein oder Sherry würde den Gaumen kitzeln. Und doch sind die Trauben, die diesen edlen Tropfen hervorgebracht haben, in den Rieden rund um Gumpoldskirchen im Bezirk Mödling gereift. Allerdings vor geraumer Zeit – genauer gesagt: zurückreichend bis 1940.

Aufbewahrung für die Nachwelt
Denn Spät- und Auslesen der regionstypischen Sorten Zierfandler, Rotgipfler und Spätrot Rotgipfler werden in dem bekannten Heurigenort in zwei der ältesten Weinkeller des Landes – unter dem Rathaus sowie unter dem Weinbaumuseum – für die Nachwelt aufbewahrt. Die erste urkundliche Erwähnung dieser Lagerstätten stammt aus dem 11. Jahrhundert. Und warum reichen die Bestände dann nur bis in die 1940er-Jahre zurück?

„Weil die älteren Weine während der russischen Besatzungszeit verloren gingen“, weiß Konrad Reisacher. Der 83-Jährige hütet als wohl ältester Kellermeister Österreichs die önologische Schätze, die im Gumpoldskirchner Untergrund in Flaschen gelagert werden. Ein- bis zweimal in der Woche steigt er hinab, um in den ehrwürdigen Gewölben nach dem Rechten zu sehen oder fachkundige Führungen zu leiten.

(Bild: Judt Reinhard)
(Bild: Judt Reinhard)

Die Weine der örtlichen Winzer wusste vor den russischen Soldaten schon der Hochadel in ganz Europa zu schätzen. Und auch Erwin Pröll durfte sich zum 70er über ein Schlückchen seines Jahrgangs 1946 freuen. Übrigens: Zum Weinherbst-Auftakt am Wochenende mit dem sogenannten Gebirgsaufschießen können auch die Besucher des Museums ein Achterl aus dem Weinschatz verkosten.

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