Als „schoafe Russin“ (so der damalige FPÖ-Chef Strache) machte sie als Oligarchennichte auf dem Ibiza-Video als Lockvogel weltweit Schlagzeilen. Bisher war unbekannt, wer in diese Rolle geschlüpft war: Jetzt wurde die 40-jährige Una aus Lettland als Komplizin des Ibiza-Detektivs enttarnt.
Sie wurde in Riga von der schillernden Rechercheplattform „EU-Infothek“ aufgespürt, nachdem bereits das Nachrichtenmagazin „profil“ sie jüngst ebendort gefunden haben will.
Ermittlungen laufen weiter
Nach Una S. wurde einst international gefahndet, nun wird gegen sie von der Wiener Staatsanwaltschaft „nur“ mehr wegen Vergehen (Strafandrohung unter einem Jahr) wie Urkundenfälschung oder illegale Tonaufnahmen ermittelt.
Die Aufnahmen sind weltberühmt: Sie entstanden im Sommer 2017 heimlich in einer Finca auf der Mittelmeerinsel Ibiza. Eingefädelt wurde das Treffen von Privatdetektiv Julian Hessenthaler, die Hauptrolle spielte aber die vermeintliche Oligarchennichte - und zwar perfekt. Ahnungslos breiteten Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus ihre Pläne aus, wie sie an illegale Parteispenden kommen und in Österreich umrühren könnten, sobald man an der Macht sei - inklusive Übernahme der „Kronen Zeitung“.
Das Ibiza-Video wurde im Mai 2019 veröffentlicht, der Rest ist Geschichte. Vier Jahre, eine gesprengte Regierung und zahllose Ermittlungsstränge später beschäftigen die Auswirkungen des Coups die Republik nach wie vor.
„Ibiza-Detektiv“ ist insolvent
Der „Ibiza-Detektiv“ wurde später in Österreich wegen Drogenbesitzes verurteilt, seit dem Frühjahr tritt er öffentlich auf und redet offen über das berüchtigte Video und die Hintergründe. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Hessenthaler insolvent ist. Wegen seines Haftaufenthaltes habe er seine Schulden nicht zurückzahlen können.
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