Instagram-Bloggerin Heidi Riedlbauer fordert: „Bauern verdienen mehr Verständnis“. Junge Landwirtinnen wie sie tragen ihren Teil dazu bei - sie zeigen in Internetvideos, wie sie arbeiten.
Mit schönen Bildern und Videos von ihrem Leben am Biobauernhof zieht eine junge Seehamerin schon 59.000 Menschen im Internet in ihren Bann. Auch Gatsch und Schafmist sind immer wieder zu sehen – und auch diese Videos werden viel angeklickt. Heidi Riedlbauer zeigt online, wie sie den Stall ihrer 50 Schafe ausmistet, das Heu wendet und es mit dem Traktor heimbringt.
„Bauern verdienen mehr Verständnis. Wir produzieren die Lebensmittel. Hinter unserer Arbeit steckt viel Schweiß“, sagt die Nebenerwerbs-Schafbäuerin. Der große Erfolg ihres Kanals, der auch finanziell schon etwas abwirft, freut Riedlbauer. „Wir Bauern tauschen uns hier aus. Außerdem sind wir Jungen die erste Generation, die Landwirtschaft wieder erklären muss und das kann ich hier tun“, meint die zweifache Mutter, die neben der Hofarbeit noch im Büro arbeitet.
Als sie mit ihrem Mann 2017 den Bauernhof übernahm, hatten ihre Eltern gewarnt: „Tut das lieber nicht, es ist so viel Arbeit!“. Das stimme auch, schmunzelt Riedlbauer, aber mit der Natur und Tieren zu leben, sei auch einzigartig.
„Wer kritisiert, soll sich vorher informieren“
Die Wertschätzung für bäuerliche Produkte will auch Christina Bauer aus Göriach erhöhen. Die Gründerin des Unternehmens „Backen mit Christina“ meint: „Wer kritisiert, soll sich vorher informieren. Wie Riedlbauer kommt sie bei ihren Fans extrem gut an - mit Onlinebeiträgen über ihre Arbeit mit den Kühen am “Bramlhof" genauso wie mit Backtipps.
Neues Kochbuch verkaufte sich sofort 30.000 mal
Nach sechs Backbüchern hat die Biobäuerin jetzt ein Kochbuch mit alltagstauglichen Kochrezepten veröffentlicht. Die erste Auflage von 30.000 Stück ist schon vergriffen.
Anzahl der Bauern blieb zuletzt stabil
In der Landwirtschaftskammer Salzburg zieht man den Hut vor solch innovativen Jungbäuerinnen. Nach Verlusten in den Vorjahren blieb die Anzahl der Salzburger Bauern zuletzt stabil bei rund 7800.
„Sie spüren die Änderung der Märkte und viel Unverständnis für die Art der Produktion", schildert Präsident Rupert Quehenberger. Er freue sich daher über jeden, der auf sozialen Medien über seine individuelle Arbeit am Bauernhof berichtet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.