Neue Kuriosität aus dem umstrittenen Hause COFAG, der Agentur zum Verteilen von Milliarden an Unternehmen, die von Corona durch Ausfälle stark betroffen waren. Recherchen von „Krone“, „ZackZack“ und „Standard“ ergaben, dass 38 Bordellbetriebe von 2020 bis 2022 rund 16 Millionen Euro erhalten haben.
Und das obwohl, wie die COFAG auf Anfrage bestätigt, „Einrichtungen zur Ausübung der Prostitution“ laut Verordnungen zum Lockdown-Umsatzersatz „ausgenommen sind“. Die Betreiber beantragten daher „Zuschüsse“ statt „Umsatzersatz“.
Leicht umgehbare Richtlinien
Die zweite Hintertür beschrieb die COFAG in ihrer schriftlichen Antwort: „Grundsätzlich kann ein Unternehmer allerdings in mehreren Branchen tätig sein (z.B. auch in Gastronomie, Vermittlungstätigkeit, Filmvorführungen oder -verleih etc.).“
„Erbringung von Dienstleistungen des Sports“
Und so beantragten etwa der Kings Club in Wiener Neustadt, das Knusperhaus in Hartberg oder das Laufhaus Vesuv in Salzburg Zahlungen für „Ausschank von Getränken“. Andere suchten erfolgreich unter „Erbringung von Dienstleistungen des Sports, der Unterhaltung und der Erholung“ an.
Die COFAG sorgte schon mit Millionen für Firmen von Promi-Wirt Martin Ho oder Immobilienjongleur René Benko für Aufsehen. Der Rechnungshof kritisierte teils „Überförderung“. Dafür warten viele Klein- und Mittelbetriebe noch immer auf Ersatzzahlungen.
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