Zölle für E-Autos?

China wirft EU „puren Protektionismus“ vor

Ausland
14.09.2023 11:10

Die von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigte Untersuchung der marktverzerrenden Effekte von billigen E-Autos aus China wird in Peking offenbar als Kriegserklärung wahrgenommen. Denn schon warnt die chinesische Führung vor „massiven Störungen“ der weltweiten Lieferketten, sollten die Untersuchungen in Brüssel zu Anti-Dumping-Zöllen führen.

Man sei sehr besorgt und unzufrieden mit den Ermittlungen der EU-Kommission, teilte das chinesische Handelsministerium am Donnerstag mit. Das Ziel eines „fairen Wettbewerbs“ sei nur ein vorgeschobenes Argument. Vielmehr handle es sich um „puren Protektionismus“ seitens der EU. China werde die protektionistischen Tendenzen und darauf folgende Maßnahmen der Europäischen Union genau beobachten und die Interessen der chinesischen Unternehmen schützen, hieß es weiter.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellt Anti-Dumping-Zölle gegen chinesische Elektroautos in Aussicht. (Bild: APA/AFP/FREDERICK FLORIN)
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellt Anti-Dumping-Zölle gegen chinesische Elektroautos in Aussicht.

Zeitung: Es könnte „bisher schärfster Kampf“ werden 
Die EU-Kommission sieht die heimische Autobranche durch billige E-Autos aus China in Gefahr und prüft deshalb die Möglichkeit von Strafzöllen. Am Mittwoch hatte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen gesagt, die Märkte würden weltweit mit billigen E-Autos „geflutet“. „Und ihr Preis wird durch gewaltige staatliche Subventionen künstlich niedrig gehalten.“ Die EU-Kommission habe deswegen Ermittlungen wegen der chinesischen Subventionspraxis auf den Weg gebracht. Diese Auseinandersetzung könnte sich auch auf die eigenen Bestrebungen der EU im Rahmen des „Green Deals“, CO2-neutral zu werden, negativ auswirken. „Chinas Elektrofahrzeug-Markt hat einen wertvollen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel geleistet - auch innerhalb der EU“, betonte das Handelsministerium in Peking.

Die „Financial Times“ schrieb im Zusammenhang mit dieser Ankündigung von dem „bisher wohl schärfsten Kampf“ gegen Peking bei der Absicherung der eigenen Wirtschaft vor zu großen Abhängigkeiten. Bei der Produktion von Fotovoltaik-Anlagen sei dies nämlich in der Vergangenheit nicht gelungen. Da hat sich China als große Macht etabliert.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt