Wenn sie ihre Kreise über dem Land drehen, kann man von unten die Größe nur erahnen: Adler haben den Grünstreifen entlang der Thaya am ehemaligen Eisernen Vorhang wieder als bevorzugten Lebensraum für sich entdeckt. Damit die Bedingungen in den Regionen dies- und jenseits der Grenze für den König der Lüfte ideal bleiben, dafür setzt sich eine neue Organisation ein.
Ursprünglich galten die Tiere in der Region als ausgestorben, aber dank der speziell beruhigten Umstände entlang der Grenze hat sich ein kleiner, stetig wachsender Bestand entwickelt. Die Landschaft entlang der Thaya ist für sie ideal – und die Könige der Lüfte kehren auch wieder zurück ins nördliche Weinviertel und das angrenzende Südböhmen: Vor allem See- und Kaiseradler siedeln sich in den von städtischer Infrastruktur weit entfernten Regionen wieder an, die Population hat sich hier weitgehend erholt.
Nun wurde in einem kleinen Ort nahe der Grenze das „Zentraleuropäische Adlerzentrum Thayatal“ aus der Taufe gehoben: In Neuruppersdorf, ein 400-Seelen-Ort der Gemeinde Wildendürnbach im Bezirk Mistelbach, hat das Zentrum einer NGO, die sich aus vielen Bereichen der Bevölkerung zusammensetzt, ihre neue Zentrale.
NGO-Team ist bunt gemischt
Die grenzübergreifende Organisation aus österreichischen und tschechischen Land- und Forstwirten, Umweltschützern, Wirtschaftstreibenden sowie Sport-, Kultur- und Tourismusinitiativen hat sich der im Steigflug befindlichen Adlerpopulation verschrieben. Stützpunkt ist ein Schüttkasten am Rand eines Waldgebietes, wo Sichtungen der Vögel schon zwei Windparks verhindert haben.
Und genau hier setzt die Organisation an, die unter anderem auf Initiative der angesiedelten Familie Piatti-Fünfkirchen gegründet worden ist: Man will dafür sorgen, dass diese Gebiete so naturbelassen bleiben, damit sie für die riesigen Greifvögel weiter eine ideale Heimat darstellen.
Nicht einmal die Menschen hier wissen davon, wie sehr die Brutstätten der Tiere derzeit zunehmen. Es lauern aber auch viele Bedrohungen durch die Zivilisation.
Michael Piatti-Fünfhausen
Mensch und Adler „im Einklang“
Durch die vielfältigen Mitglieder hofft man, gezielte Maßnahmen zu setzen, die Mensch und Tier gleichsam nützen: Ein Beispiel ist der in der Region verbreitete ökologische Anbau. Auch der aufstrebende Tourismus im ruhigen Weinviertel könnte von Besucherprogrammen für Alt und Jung profitieren. Die Mitglieder der NGO freuen sich über den erreichten Meilenstein und laden gleich gesinnte Unternehmen, Initiativen und Organisationen zur Mitarbeit ein.
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