Wegen „Kleinigkeit“

Erster „Bandido“ muss bald vor Gericht

Oberösterreich
15.09.2023 07:00

Erste Anklage rund um die zerschlagene Rocker-Bande, der auch Nähe zu Nazi-Kreisen nachgesagt wird, ist fertig. Dieses Mal geht es bei einem 43-Jährigen „nur“ um Drogenvergehen - es ist erst der Auftakt.

Mit einem Teilaspekt beginnt der Prozessreigen rund um die ausgehobene Rocker-Bande „Bandidos“, die - wie ausführlich berichtet - ein riesiges Waffenarsenal, NS-Devotionalien und auch Drogen gehortet hatte. Sechs Männer wurden verhaftet, darunter auch jener 43-Jährige, gegen den die Staatsanwaltschaft Ried nun Anklage erhoben hat. Und zwar wegen des Besitzes bzw. der Weitergabe von einem Kilo Amphetamin, landläufig auch „Speed“ genannt. Marktwert: 10.000 Euro.

Führer von Neonazi-Gruppe
Der Beschuldigte war in der Führungsebene der ehemaligen Neonazi-Gruppe „Objekt 21“ zu finden. „Die Ermittlungen rund um die gefundenen Waffen und den Verdacht der Wiederbetätigung sind noch im Laufen. Aber jene nach dem Suchtmittelgesetz sind abgeschlossen, daher wird dieser Teil jetzt angeklagt“, erklärt Alois Ebner von der Rieder Staatsanwaltschaft. Strafdrohung für den Drogenbesitz: bis zu fünf Jahre Haft.

Eine etwaige Verurteilung muss, falls andere Verbrechen zur Anklage kommen, vom Richter berücksichtigt werden.

160 Schusswaffen
Die „Bandidos“ gelten in Österreich als kriminelle Organisation. Bei 13 Hausdurchsuchungen wurden rund 160 Schusswaffen gefunden, darunter 25 Maschinenpistolen.

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