Im Missbrauchsskandal rund um Rammstein und deren Frontmann Till Lindemann kam es am Donnerstag zu einer überraschenden Wende. Denn die Staatsanwaltschaft in Vilnius (Litauen) ermittelt nun gegen Unbekannt wegen Verleumdung.
Die 24-jährige Nordirin Shelby Lynn hatte den mutmaßlichen Missbrauch durch Lindemann publik gemacht. Auf Instagram zeigte sie dazu Fotos mit blauen Flecken am Körper, die sie angeblich dabei davongetragen habe. Danach meldeten sich zahlreiche andere junge Frauen, die mit ihren Aussagen ein System anprangerten, in dem weibliche Fans mit Alkohol und K.-o.-Tropfen gefügig gemacht und anschließend zu sexuellen Handlungen genötigt worden sein sollen.
Lindemann und seine Anwälte hatten die Vorwürfe stets bestritten. Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte erst vor Kurzem die Ermittlungen gegen Lindemann eingestellt, da sich angeblich nicht genug Zeuginnen gemeldet hatten.
Keine konkreten Beschuldigten
Tatsächlich richtet sich das nun von Lindemann angestoßene Ermittlungsverfahren wegen Verleumdung aber bislang gegen keine konkreten Beschuldigten.
Vorwürfe stehen weiterhin im Raum
Was Till Lindemann angeht, so bleiben zwar keine strafrechtlichen Konsequenzen über, die Vorwürfe liegen aber weiterhin auf dem Tisch. Denn erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Sänger in einem Verfahren gegen die „Süddeutsche Zeitung“ unterlegen war, nachdem diese detailliert das „Casting System“ beschrieb, mit dem Lindemann auf Konzerten junge Frauen für sexuelle Handlungen - ob freiwillig oder nicht - zugeführt wurden.
Das Gericht sah die Berichterstattung auf Basis zweier Betroffener ausreichend belegt.
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