Es ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält und insbesondere bei der Umstellung auf erneuerbare Energie immer wieder als Gegenargument gebracht wird: Wärmepumpen würden bei Kälte nicht funktionieren. Jetzt schafft eine neue Studie jedoch Fakten: Auch bei sehr tiefen Temperaturen arbeiten Wärmepumpen immer noch deutlich effektiver als die fossile Konkurrenz.
Selbst bei niedrigen Temperaturen arbeiten Wärmepumpen mehr als doppelt so effizient, wie Gas- und Ölheizungen - das zeigt eine neue Feldstudie von Wissenschaftlern der Universität Oxford in der Fachzeitschrift „Joule“.
Für extrem kalte Regionen besonders geeignet
Das Forschungsteam kommt dabei sogar zu dem Schluss, dass diese Heizungsform für extrem kalte und mild-kalte Klimazonen besonders geeignet sind. Während sich Österreich mit einer Durchschnittstemperatur von 3 °C etwa in der gemäßigten Klimazone befindet, werden in extrem kalten Klimazonen Durchschnittstemperaturen von unter 10 °C gemessen.
Die Tests aus Nordamerika, Asien und Europa wurden dabei unter realen Bedingungen durchgeführt. Die Standard-Luftwärmepumpen erreichen demnach in mild-kalten Klimazonen durchschnittliche CoP-Werte (Coefficient of Performance) zwischen zwei und drei. Der CoP ist wie ein Messwert dafür, wie gut eine Heizung oder Klimaanlage arbeitet. Je höher der COP, desto effizienter funktioniert das Gerät - gute Werte liegen zwischen drei und sechs.
Forscher: „Gab eine Kampagne mit falschen Informationen“
„Die Menschen wissen nicht viel über Wärmepumpen, daher ist es sehr leicht, ihnen Angst zu machen“, erklärt Jan Rosenow, Mitautor der Studie gegenüber dem „Guardian“. „Es gab eine Kampagne, die falsche Informationen über Wärmepumpen verbreitete“, dabei seien auch Zweifel gesät worden, ob sie bei kaltem Wetter funktionierten, führt er weiter aus.
„Wärmepumpen sind nachweislich auch bei Minusgraden sehr leistungsfähig, und die Politik kann sich darauf verlassen, dass sie ein geeigneter Ersatz für fossile Heizungen sind“, so Rosenow.
Für nahezu alle europäischen Haushalte geeignet
Die Studie kommt nun jedenfalls zu dem Schluss, dass Wärmepumpen für nahezu alle europäischen Haushalte geeignet seien - herrschen in den meisten Ländern des Kontinents doch Mindesttemperaturen von über –10 °C.
Studien zufolge sind Wärmepumpen im Vergleich zu fossilen Heizsystemen nicht nur die umweltfreundlichere, sondern auch die günstigere Alternative. Erst im August zeigte eine Studie des Beratungsunternehmens Prognos im Auftrag des Umweltverbands WWF, dass Verbraucherinnen und Verbraucher über die gesamte Nutzungsdauer hinweg mit Wärmepumpen günstiger wegkommen.
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