Rund um Schülertransporte feilschen Transportunternehmer und das Familienministerium um Tarife. Leidtragende sind dabei Kinder in Garsten und Enns, wo der „Gelegenheitsverkehr“ eingestellt wurde. Der Weg zur Öffi-Haltestelle ist lang und gefährlich, Eltern müssen ihre Kleinen selbst zur Schule fahren.
Ratlosigkeit in Garsten und Enns. Eine Woche nach dem Start ins neue Schuljahr bahnt sich keine Lösung der Schulbus-Problematik an. Konkret geht es um den Gelegenheitsverkehr. Dabei werden die Kinder von zu Hause abgeholt, da der Weg zur Öffi-Haltestelle oder zur Schule zu lang und gefährlich ist. Zuständig ist das Familienministerium. Zuletzt forderten Busfirmen bessere Rahmenbedingungen, in Enns und Garsten stellten sie den Betrieb ein.
Gehwege sind bei uns nicht vorhanden, und auch der Weg durch den Wald bis zur nächsten Haltestelle ist für die Kinder nicht zumutbar.
Christina Gabriel, besorgte Mutter aus Garsten.
Bild: Einöder Horst
Garstener Eltern sind frustriert: „Bund, Land und Gemeinden schieben sich die Schuld zu, statt Lösungen für Schüler zu finden, die mehr als zwei Kilometer von der Haltestelle entfernt wohnen. Fast 50 Jahre hat es in Garsten den Schülerbus gegeben, jetzt müssen die Eltern die Kinder täglich hin- und herfahren“, ärgert sich Mama Christina Gabriel.
Bürgermeister sieht Versagen des Bundes
Bürgermeister Anton Silber (ÖVP) sieht ein Versagen des Bundes: „Gemeinden wird der Ball zugeschoben, verantwortlich ist aber das Ministerium. Es ist aber auch traurig, wie die Eltern reagieren.“ Er hofft, dass die Gespräche über Tarifanpassungen zu einer Einigung zwischen dem Bund und der Busfahrerinnung führen.
In Enns wird jetzt erst der Bedarf an Bussen erhoben
Auch in Enns ist der Frust in der Ortschaft Moos groß. „Erst in der ersten Schulwoche hat uns die Direktorin der Volksschule angerufen und mitgeteilt, dass sie eine Bedarfserhebung machen“, so Jasmina Haslhofer. Diese Woche wechselte sie sich mit ihrer Nachbarin tageweise beim Schultransport ab.
„Wenn der Stundenplan steht, werden die Fahrgemeinschaften nicht mehr funktionieren!“ Dass es anders gehen kann, zeigen die positiven Beispiele von Dimbach (wir berichteten) oder St. Ulrich, wo in letzter Sekunde doch noch der Gelegenheitsverkehr organisiert wurde. In St. Ulrich übernehmen nun die Stadtbetriebe Steyr nach Gesprächen mit Vertretern des Bundes und Bürgermeisterin Annemarie Wolfsjäger die Aufgabe.
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