Im Kinderwagen ihres zehn Tage alten Babys versteckte ein junges Paar aus gediegenen Wiener Verhältnissen Markengewand um 1800 Euro. Dem Ladendetektiv entging dies nicht. Die dreifachen Eltern landeten vor der Richterin.
„Meine Mandantin wohnt sehr schön mit ihrem Verlobten bei den Schwiegereltern. Sie bekommen alles, es ist wie in einem goldenen Käfig“, führt Anwalt Normann Hofstätter beim ungewöhnlichen Prozess im Wiener Landl aus.
Partner stand vor Kabine Schmiere
Umso verwunderlicher ist die Tat, die das junge Paar vor Richterin Alexandra Skrdla brachte. Gemeinsam mit ihrem erst zehn Tage (!) altem Neugeborenen machten sich die dreifachen Eltern in einem bekannten Wiener Modegeschäft auf Diebestour. Die 21-Jährige täuschte vor, in der Kabine Kleidung anzuprobieren, entfernte aber tatsächlich mit einem Metallhaken die Sicherungen vom teuren Gewand. Ihr Partner stand Schmiere, gab vor, sie modetechnisch zu beraten. Die entsicherten Luxus-Klamotten wanderten zum Baby in den Kinderwagen.
„Einfach abenteuerlich“
„Super, wenn man mit einem Neugeborenen stehlen geht! Ein kleines Kind zu missbrauchen, um Armani und Co. zu verstecken. Das muss man nicht verstehen“, wundert sich Frau Rat über die Aktion der einschlägig Vorbestraften, „Einfach abenteuerlich, wo überall aus dem Wagen Sie diese Sachen herausgezogen haben, nachdem der Kaufhausdetektiv Sie erwischt hatte.“
Einfach abenteuerlich, wo überall aus dem Wagen Sie diese Sachen rausgezogen haben.
Richterin Skrdla zu der Angeklagten.
Die gut gekleideten Angeklagten schwiegen. „Sie wollten dem Vater nicht mehr auf der Tasche liegen“, versucht Hofstätter eine Erklärung zu finden: vier bzw. sechs Monate bedingt, nicht rechtskräftig.
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