Was steckt dahinter?

Coup bei Edtstadler: Jagd auf „Kurze-Hosen-Bande“

Polizei-Großeinsatz Ende August bei ÖVP-Ministerin Edtstadler

(Bild: Robert Loy, Krone KREATIV)

Nach dem Einbruchs-Schock für Spitzenpolitikerin Karoline Edtstadler ist jetzt „Kommissar DNA“ (mehr als zehn Spuren werden untersucht) bei der Jagd auf die „Kurze-Hosen-Bande“ am Zug.

Mitten im Sommerurlaub am Mittelmeer in Nizza, der Perle der Côte d’Azur, liefen vor drei Wochen plötzlich Live-Bilder der Überwachungskameras aus ihrer Wiener Wohnung auf dem Handy der Verfassungs- und Europaministerin. Darauf zu sehen waren zwei mit Baseballkappe und Schals im Gesicht vermummte Einbrecher, die zuvor lautstark die Eingangs-Sicherheitstüre der Spitzenpolitikerin im Nobelbezirk Döbling aufgebrochen hatten.

Praktisch keine Beute
Eine aufmerksame Nachbarin und die ÖVP-Frontfrau alarmierten praktisch gleichzeitig die Polizei. Auch schwer bewaffnete WEGA-Einsatzkräfte rasten zum Tatort, daraufhin flüchtete das gestörte Duo über den Balkon im ersten Stock. Bei dem Coup erbeuteten die beiden Täter, die wohl - beabsichtigt oder unabsichtlich - Insiderinfos von Wochen vorher dort tätigen Bauarbeitern bekommen hatten, de facto nichts. Lediglich etwas Bargeld soll fehlen.

Die Fahnder des Landeskriminalamtes sicherten akribisch, obwohl die Täter Handschuhe trugen, mehr als zehn vielversprechende DNA-Spuren. Die genetischen Fingerabdrücke werden nun im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wien in einem Labor ausgewertet.

„Normaler“ Einbruch oder doch eine Staatsaffäre?
Die Ermittler bzw. die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) müssen nun überprüfen, ob es sich lediglich um einen „normalen“ Coup oder gar eine Staatsaffäre handelt. Denn Hintergrund des Einbruchs könnte auch Informationsbeschaffung bei der türkisen Spitzenpolitikerin gewesen sein ...