Rot und Grün streiten sich darüber, wer die Begrünung der grauen Maus Seestadt Aspern verbockt hat. Tatsache jedenfalls ist: Den Betonblock nachträglich klimafit zu machen, kostet dem Steuerzahler ein Vermögen.
Den Wiener Grünen ist die Seestadt Aspern zu grau. Das ist zwar inhaltlich richtig, kommt aber dennoch überraschend: 10 Jahre lang waren Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehr und Klimaschutz ganz in grüner Hand.
Die Ökos betreiben hier Kindesweglegung der politisch besonders brutalen Art, sehen das aber anders: „Bei den Planungen für die Seestadt wurde viel mehr Grün vorgesehen als dann tatsächlich umgesetzt wurde. Für die Umsetzung war damals das Umweltressort (MA 42), geleitet von Ulli Sima, zuständig. Es handelt sich hier also nicht um ein Versagen des Planungsressorts, sondern um ein Versagen des Umweltressorts.“ Und so unterstützt die Partei nun eine Petition, die sich für mehr Natur im Wohngebiet einsetzt.
Wir müssen viele grüne Projekte nachträglich klimafit machen. Vom Nordbahnhof über den Neuen Markt bis zum Praterstern.
Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ)
Ein Vorwurf, den die jetzige Planungsstadträtin der SPÖ, Ulli Sima, mehr als nur verärgert: „Verbockt haben das die Grünen. Das ist unverschämt, denn sie haben uns eine Asphaltwüste hinterlassen.“ Besonders bizarr sei diese Aktion gewesen: Ein Grau-in-Grau-Platz mit nur einem traurigen Gestänge in der Mitte wurde von den Ökos ausgerechnet nach Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai aus Kenia benannt, die Millionen Bäume pflanzen ließ.
XXL-Bäume, neue Beete und Wasserspiele
Und so wurden Teile der Seestadt nachträglich entsiegelt, begrünt und gekühlt. Kosten des Großprojektes mit XXL-Bäumen, Wasserspielen und neuen Beeten: 1,6 Millionen Euro.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.