Der Salzburger Zoo ist nach der tödlichen Nashorn-Attacke ab sofort wieder geöffnet. Es ist der Versuch einer Rückkehr zur Normalität - doch das Unglück bleibt weiter allgegenwärtig.
„Es muss ja irgendwann und irgendwie weitergehen. Am schlimmsten ist ein Zoo ohne Menschen.“ Geschäftsführerin Sabine Grebner empfing die ersten Besucher am Freitagmorgen persönlich. Bereits vor dem Start um 9 Uhr warteten dutzende Kinder und Erwachsene vor den Eingangstoren des Salzburger Zoos. Für sie alle hatte der Tiergarten einen Appell parat: „Die Trauer um die verstorbene Freundin und Kollegin überschattet alles. Deshalb bitten wir Sie, die Privatsphäre unserer Mitarbeiter zu respektieren und sie nicht auf den tragischen Vorfall anzusprechen“, war auf einem Schild vor dem Kassahaus zu lesen.
Tiefe Trauer um Mitarbeiterin
So manchem Gast fiel es nicht leicht, einen unbeschwerten Tag im Zoo zu verbringen. Der Schock über die Ereignisse dieser Woche saßen noch tief. Das Nashorn „Yeti“ tötete am Dienstagmorgen - wie berichtet - die Tierpflegerin Juliane K. Das 1,8 Tonnen schwere Tier erwischte die gebürtige Deutsche mit ihrem massiven Horn, für sie kam jede Hilfe zu spät.
Julianes Ehemann musste das Unglück mitansehen. Er ist ebenfalls Tierpfleger. Ihm fügte das Nashorn schwerste Verletzungen zu. „Es ist so tragisch“, meint Zoo-Besucherin Tina Nowak. Sie ist aus München angereist, wollte eigentlich bereits am Donnerstag hier sein. „Das Hotel war schon gebucht. Aber ich habe vollstes Verständnis dafür, dass man erst heute wieder zu den Tieren kann“, sagt sie.
Nashorn-Gehege bis auf Weiteres geschlossen
Seit Freitag hat der Zoo wieder geöffnet. Das Nashornhaus – hier passierte der tödliche Angriff – bleibt allerdings bis auf Weiteres geschlossen. „Yeti“ und die anderen Nashörner können die Besucher in ihrem Freigehege beobachten. Am Freitag drehten die Dickhäuter gemächlich ihre Runden. Am Tag der tödlichen Attacke hätten sie sich noch sehr irritiert und unruhig verhalten. „Nashörner sind sehr sensible Tiere“, sagt Zoo-Chefin Grebner. „Yeti“ wird auch weiterhin in Hellbrunn bleiben können.
Für Juliane K. hat der Zoo an der Eingangsmauer eine Gedenkstätte eingerichtet. Sie ist für jedermann geöffnet. Neben Arbeitskollegen legten auch einige Besucher Kerzen und Blumen für die Verstorbene nieder.
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