Deutlich mehr Zinsen gibt es für österreichische Sparguthaben - die Leitzinserhöhungen schlagen sich also nicht nur in höheren Kreditzinsen nieder. Im Schnitt gab es im Juli 2023 für neu abgeschlossene Einlagen 2,85 Prozent Zinsen - um 244 Basispunkte mehr als im Vorjahr.
Es reichen schon kurze Bindungsfristen, um eine deutlich höhere Verzinsung zu erhalten, geht aus den von der Österreichischen Nationalbank (OeNB) veröffentlichten Daten der EZB-Zinssatzstatistik hervor.
Die EZB-Zinserhöhungen wirkten sich damit auf die Guthaben-Zinsen ähnlich stark aus wie bei neu vergebenen Krediten. Bei täglich fälligen Einlagen nahmen die Zinssätze hingegen in weitaus geringerem Ausmaß zu. Durchschnittlich gab es hier im Juli 0,69 Prozent Zinsen, was einem Anstieg um 63 Basispunkte entspricht. Bei einer längeren Bindungsfrist steigen die Zinsen jedoch nicht entsprechend stark an: Für Spareinlagen mit einer Bindung von drei bis sechs Monaten gab es eine Verzinsung von 2,72 Prozent. Wer das Geld für zwei Jahre bindet, erhält 2,96 Prozent.
Aber auch bei den Kreditzinsen hinken die österreichischen Banken hinter den Zinserhöhungen der EZB hinterher. Für alle Kreditverwendungszwecke lagen die Zinsen im Juli bei durchschnittlich 5,03 Prozent, was einem Anstieg um 283 Basispunkte entspricht. Im selben Zeitraum erhöhte die EZB den Hauptrefinanzierungssatz um 350 Basispunkte auf vier Prozent. Inzwischen wurden weitere Anhebungen auf zuletzt 4,5 Prozent beschlossen.
Auch wenn die täglich fälligen Einlagen mit rund 199 Milliarden Euro doppelt so hoch waren wie die gebundenen Sparguthaben, so wirken sich die höheren Zinsen bereits aus. Die täglich fälligen Einlagen gingen innerhalb eines Jahres um sieben Prozent zurück, während die Sparguthaben um 18,6 Prozent stiegen.
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