Auf Spuren des Vaters

„El Chapo“-Sohn „El Ratón“ an die USA ausgeliefert

Ausland
16.09.2023 09:31

Der Sohn des in den Vereinigten Staaten inhaftierten mexikanischen Drogenbosses Joaquín „El Chapo“ Guzmán ist an die USA ausgeliefert worden. Dem 33-jährigen Ovidio Guzmán droht eine lange Haftstrafe. Das Sinaloa-Kartell reagierte auf die Auslieferung mit Gewalt.

Die Überstellung von Guzmán sei das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Mexiko und den USA im Kampf gegen die Drogenkartelle, teilte US-Justizminister Merrick Garland am Freitag (Ortszeit) mit.

Ovidio Guzmán war im Januar in Culiacán im nordwestlichen Bundesstaat Sinaloa festgenommen worden. „El Chapos“ Sohn werden in den Vereinigten Staaten mehrere Straftaten vorgeworfen, darunter Drogenhandel, organisierte Kriminalität und Geldwäsche als einer der Anführer des berüchtigten Sinaloa-Kartells.

Opioid-Epidemie in den USA
Die Auslieferung sei der jüngste Schritt in den Bemühungen des Justizministeriums, alle Aktivitäten des Kartells zu bekämpfen, erklärte Garland. Das Ministerium werde weiterhin jene zur Rechenschaft ziehen, die für die Opioid-Epidemie in den USA verantwortlich seien. In den Vereinigten Staaten hat die Schmerzmittel-Krise laut der Gesundheitsbehörde CDC in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu fast einer halben Million Toten geführt.

Erst am Mittwoch hatte „El Chapos“ Ehefrau Emma Coronel (34) nach Verbüßen von kaum mehr als der Hälfte ihrer Haftstrafe in den USA das Gefängnis verlassen. Ovidio Guzmáns Vater war bis zu seiner Festnahme einer der mächtigsten Drogenhändler der Welt. Ihm gelangen mehrere Gefängnisausbrüche, bis er nach seiner letzten Festnahme 2016 in die USA ausgeliefert und dort 2019 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Seine Söhne übernahmen daraufhin einen Teil des Drogengeschäfts ihres Vaters.

Sinaloa-Kartell liefert sich Straßenschlachten
Nach Ovidio Guzmáns Festnahme blockierten Bandenmitglieder zahlreiche Straßen mit brennenden Autos und lieferten sich heftige Kämpfe mit Polizei und Streitkräften. Bei den Schießereien kamen nach Angaben des Verteidigungsministeriums 29 Menschen ums Leben.

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