Auch im Burgenland werden mittlerweile Oliven angebaut. Die Pannolio-Genossenschaft gehört zu den größten Plantagenbetreibern.
Mit Oliven verbindet man zumeist südlich gelegene Länder wie Italien oder Griechenland. Doch auch im Burgenland gibt es mittlerweile einen „Hype“ um die kleinen südländischen Früchte. David Schopper, der gemeinsam mit seiner Frau Vorstand der Genossenschaft Pannolio ist, verfügt über vier Plantagen, wobei jene in Oslip gerade angelegt wird. In Summe macht dies 3200 Bäume.
„Hat Besitz von mir ergriffen“
Begonnen hat alles vor sieben Jahren, als er sich erstmals einen Ölbaum gekauft hat - damals nur zur Zierde. „Die Optik des Baumes hat mich damals schon fasziniert“, sagt Schopper. Es blieb nicht bei dem einen. Weitere kamen hinzu und Schopper begann sich immer weiter in die Materie einzulesen, beschäftigte sich mit den unterschiedlichen Sorten. „Die Bäume haben schließlich Besitz von mir ergriffen“, schmunzelt der Quereinsteiger. Und: Wenn er einmal mit etwas anfange, neige er dazu, es zu übertreiben. Zuerst waren es ein Dutzend Bäume, später dann schon zwei Dutzend.
Viel Know-how
2019 besuchte er schließlich eine Olivenernte in Italien. Dort fand er heraus, dass es auch Sorten gibt, welche bitterkalte Winter überleben können. Schließlich bestellte er bei einer Baumschule 500 Bäume und erfüllte sich den Traum von einer eigenen Plantage. Heuer im Frühjahr gründete er die Genossenschaft. Die Mitglieder sind Landwirte, welche Bäume und Know-how zur Verfügung gestellt bekommen.
Alte Sorten im Fokus
Schopper selbst hat die Faszination für die Pflanzen nach wie vor nicht losgelassen. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht vor allem die Zucht und Vermehrung der Sorten. „Der industrielle Anbau von Oliven hat vor 300 Jahren begonnen. Es gibt viele alte Sorten, die über die Zeit in Vergessenheit geraten sind“, sagt der „Oliven-Freak“, wie ihn manche seiner Freunde nennen.
„Frost und Kälte kleinste Probleme“
Dabei steht Schopper jedes Jahr vor neuen Herausforderungen, etwa Wildverbiss, Pilzbefall oder Diebstahl. Heuer war es besonders die Wurzelfäule, welche den Plantagen zugesetzt hat. „Frost und Kälte sind die kleinsten Probleme“, meint er. Außerdem musste er feststellen, dass hinsichtlich der Pflege der Pflanzen nicht alles, was die Italiener empfehlen, auch sinnvoll ist. „Der größte Fehler ist, alles für bare Münze zu nehmen.“
Große Zukunft erwartet
Dennoch sieht er für die Oliven im Burgenland eine große Zukunft. „Der Niederschlag liegt im idealen Bereich. Und auch touristisch kann die Gegend von den Olivenbäumen profitieren. Viele Österreicher sind Italien-Fans. Das Burgenland hat dann guten Wein und köstliche Oliven zu bieten“, so Schopper.
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