Indien und Georgien
Bombenanschläge auf israelische Diplomaten
Der Sprengsatz in Neu-Delhi detonierte am Nachmittag unter einem Fahrzeug der israelischen Botschaft. Ein Foto (Bild) zeigt den brennenden Minivan kurz nach der Detonation. Augenzeugen gaben im indischen Fernsehen an, dass zwei Personen auf einem Motorrad an einer roten Ampel an dem Auto hantiert hatten.
Passanten als Ersthelfer
Bei dem Anschlag erlitten die Frau eines israelischen Diplomaten, der Fahrer des Wagens sowie zwei weitere Menschen Verletzungen, Lebensgefahr soll aber nicht bestehen. Passanten hatten schnell reagiert und die Opfer aus dem Pkw-Wrack gezogen.
Die genaue Ursache der Explosion sei vorerst noch nicht bekannt, teilte Botschaftssprecher David Goldfarb am Montagnachmittag mit. Man stehe in Kontakt mit den indischen Behörden, die den Vorfall untersuchten.
Fahrer entdeckte Sprengsatz in Tiflis
In Tiflis wurde indessen unter der Limousine des israelischen Botschafters ein Sprengsatz entdeckt. Dieser konnte jedoch entschärft werden, berichteten georgische Medien. Der Fahrer des Botschafters habe ein mit Klebeband befestigtes Paket unter dem Wagen gesehen und die Polizei alarmiert.
Israelische Medien vermuteten einen Zusammenhang beider Vorfälle mit dem vierten Jahrestag der Tötung des libanesischen Hisbollah-Kommandeurs Imad Mughniyeh. Der Top-Terrorist war im Februar 2008 in der syrischen Hauptstadt Damaskus bei einem Bombenanschlag getötet worden. Die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Bewegung machte Israel für Mughniyehs Tod verantwortlich und schwor damals Rache.
Netanjahu sieht Hisbollah und Iran als Drahtzieher
Laut israelischem Rundfunk warf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der libanesischen Hisbollah-Miliz sowie dem Iran vor, für die aktuellen Anschläge verantwortlich zu sein. Außenminister Avigdor Lieberman sagte: "Wir können identifizieren, wer hinter den Anschlägen steht." Man werde Angriffe auf israelische Staatsbürger nicht tolerieren.
Der iranische Botschafter in Deu-Delhi bezeichnete die Vorwürfe nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Irna als "blanke Lügen". Die Islamische Republik verurteile jede Form des Terrorismus und weise "die unwahren Äußerungen eines israelischen Vertreters" zurück.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.