„Große Wassermengen“

UNO warnt vor weiteren Dammbrüchen in Libyen

Ausland
18.09.2023 07:31

Während die Aufräum- und Bergungsarbeiten nach der verheerenden Flutkatastrophe mit über 11.000 Toten in Libyen - deren Zahl wohl noch dramatisch ansteigen wird - weiter in vollem Gange sind und die Situation nach wie vor prekär ist, gibt es nun neue Warnungen! Das UNO-Nothilfebüro (OCHA) zeigte sich am Sonntagabend besorgt über den Zustand zweier weiterer Dämme, hinter denen sich „große Wassermengen“ stauen würden.

Es geht um den Jaza-Damm zwischen der teils zerstörten Stadt Darna und Bengasi und den Qattara-Damm nahe Benghazi, wie OCHA am Sonntagabend mitteilte. Berichte über die Lage seien widersprüchlich. Nach Angaben der Behörden seien aber beide Dämme in gutem Zustand und funktionierten.

Über 10.000 Menschen noch vermisst
Am Jaza-Damm würden nach Behördenangaben Pumpen installiert, um den Druck auf die Staumauer zu nehmen, so OCHA. Darna war nach dem schweren Unwetter am vergangenen Sonntag vor allem durch den Bruch zweier Dämme schwer getroffen worden. Genaue Zahlen über die Todesopfer haben die libyschen Behörden bisher nicht. Laut OCHA kamen allein in Darna rund 11.300 Menschen ums Leben. Weitere 10.100 Menschen würden noch vermisst, hieß es in einem am Samstag veröffentlichten Bericht.

Die Stadt Darna vor und nach der tödlichen Flut (Bild: AP)
Die Stadt Darna vor und nach der tödlichen Flut

Nach Schätzungen der UNO-Organisation für Migration (IOM) haben insgesamt mehr als 40.000 Menschen durch die Katastrophe im Nordosten Libyens ihre Bleibe verloren. Die Zahl liege wahrscheinlich deutlich höher. In vielen der schwer getroffenen Gebiete seien noch keine Zählungen möglich gewesen. Das Welternährungsprogramm (WFP) bereitet Nahrungsmittellieferungen vor, um 100.000 Menschen im Katastrophengebiet für mindestens drei Monate zu unterstützen.

Ein tunesischer Helfer im Katastrophengebiet (Bild: APA/AFP/Tunisia‘s National Office of Civil Protection)
Ein tunesischer Helfer im Katastrophengebiet

Griechische Helfer tödlich verunglückt
Am Sonntag ist es zu einem tödlichen Unfall im Katastrophengebiet gekommen. Ein Kleinbus mit 19 griechischen Nothelfern sei mit dem Auto einer fünfköpfigen libyschen Familie zusammengestoßen, berichtete Othman Abdel Jalil, der Gesundheitsminister der libyschen Behörden im Ostteil des Landes. Insgesamt seien sieben Menschen getötet und 15 weitere teils schwer verletzt worden. Das griechische Außenministerium bestätigte einen Unfall griechischer Nothelfer auf dem Weg in die libysche Hafenstadt Darna, ohne Einzelheiten zu nennen.

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