Warnung vor Weltkrieg
Selenskyj: Russen „zogen zweiten Hitler heran“
Wolodymyr Selenskyj hat im Vorfeld der UNO-Generalversammlung in New York unmissverständliche Worte für den Zustand Russlands und der Politik Wladimir Putins gefunden. In einem am Sonntag erschienenen Interview mit dem Sender CBS attestierte der ukrainische Präsident der russischen Gesellschaft, den Respekt vor der Weltöffentlichkeit verloren zu haben und verglich darüber hinaus den Kremlchef mit Adolf Hitler.
„Sie haben ihn gewählt und wiedergewählt und einen zweiten Hitler herangezogen“, sagte Selenskyj. Man könne die Zeit nicht zurückdrehen, aber Putin jetzt stoppen.
Was passiert, wenn die Ukraine fällt?
„Wenn die Ukraine fällt, was wird dann in zehn Jahren passieren?“, sagte Selenskyj weiter. Wenn die Russen Polen erreichen würden, komme dann ein Dritter Weltkrieg, fragte er. Daher müsse sich die ganze Welt entscheiden, ob Putin aufgehalten werden solle, oder man den Beginn eines Weltkriegs heraufbeschwören wolle.
Wenn die Ukraine fällt, was wird dann in zehn Jahren passieren?
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj könnte in New York auf Lawrow treffen
Selenskyj wird am Montag in New York erwartet. Am Dienstag beginnt die Generaldebatte der UNO-Vollversammlung, bei der von Dienstag an über eine Woche lang mehr als 140 Staats- und Regierungschefs sprechen werden. Präsident Selenskyj dürfte die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen - mit Spannung wird eine hochrangig besetzte Sicherheitsratssitzung am Mittwoch erwartet, wo der ukrainische Präsident erstmals seit Kriegsbeginn auf den russischen Außenminister Sergej Lawrow treffen könnte. Selenskyj will im Anschluss an seinem Besuch in New York nach Washington weiterreisen.
Ukraine meldet weitere Geländegewinne im Osten und Süden
In der Ukraine ist es der Armee nach eigenen Angaben unterdessen gelungen, an der Ostfront weiteres Territorium von den Besatzern zurückzuerobern. Rund um die im Mai von russischen Truppen nach monatelangen Kämpfen eingenommene Stadt Bachmut brachten ukrainische Soldaten in der vergangenen Woche zwei Quadratkilometer Land unter ihre Kontrolle, wie die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag mitteilte. Auch zwei Ortschaften unweit südlich von Bachmut seien zurückerobert worden.
Insgesamt seien seit Beginn der Gegenoffensive 51 Quadratkilometer bei Bachmut befreit worden. In der Region Donezk seien ukrainische Truppen weiterhin dabei, eine russische Offensive auf die Orte Awdijwka und Marjinka abzuwehren. Fortschritte habe es zudem im Süden beim Vorstoß ukrainischer Truppen Richtung Asowsches Meer gegeben: 5,2 Quadratkilometer Gelände seien in der vergangenen Woche gewonnen worden, insgesamt habe die Ukraine im Süden somit im Zuge ihrer seit drei Monaten laufenden Gegenoffensive bisher mehr als 260 Quadratkilometer zurückerobert.
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