Die Tunnelbaustelle auf der Tauernautobahn A10 zwischen Golling und Werfen, bei der es seit Tagen zu stundenlangen Staus kommt, sorgt für Unmut bei Autofahrern und den Menschen in den betroffenen Gemeinden. Salzburgs Verkehrsreferent LHStv. Stefan Schnöll (ÖVP) fordert einen „Verkehrsgipfel“ mit dem Straßenbetreiber Asfinag und Adaptionen. Die Asfinag stellte am Montag klar, dass sich am Zeitplan und Bauablauf nichts ändern werde.
Bis zu drei Stunden verloren Autofahrer Richtung Norden am vergangenen Wochenende vor der Baustelle, die seit vergangenem Dienstag besteht und abgesehen von den Sommermonaten im kommenden Jahr bis Juni 2025 dauern wird. Grund war der starke Rückreiseverkehr. Heute, Montag, betrug der Zeitverlust im „üblichen Pendlerverkehr“ rund 30 Minuten. „Wie erwartet“, so dazu die Asfinag. Neben den im Stau stehenden Menschen waren aber auch die Bewohner der Anrainergemeinden wie Werfen, Golling oder Kuchl massiv vom Ausweichverkehr über die Bundesstraße betroffen, der zum Teil ebenfalls zum Erliegen kann.
Für Schnöll sind die Stauzeiten „nicht zumutbar“, die letzten Tage hätten gezeigt, „dass das Baustellenmanagement nicht funktioniert“. Er forderte ein Gespräch mit Asfinag und den Bürgermeistern, bei dem der Straßenerhalter neue Verkehrssteuerungsmaßnahmen vorlegen solle. „Ich erwarte mir, dass man sich die Verkehrsprognosen noch einmal genau ansieht. Ich befürchte, dass der Transitverkehr allgemein unterschätzt wurde. Wenn dem so ist, stelle ich weiters infrage, ob es tatsächlich nicht anders geht, als diese fünf Tunnel gleichzeitig zu sanieren. Möglicherweise wäre eine etappenweise Sanierung doch besser, und die Wahrscheinlichkeit für derart massive Staus würde dadurch reduziert werden“, sagte Schnöll am Montag im ORF-Radio Salzburg.
Asfinag will weiter evaluieren
Diesem Vorschlag erteilt die Asfinag eine Abfuhr: Auch wenn nur ein einzelner Tunnel saniert würde, wäre der Stau „um nichts“ kürzer: „Eine Reduktion der Arbeiten auf etwa zwei Tunnel brächte das gleiche Nadelöhr, den gleichen Stau - nur über mehr Jahre“, hieß es gegenüber der APA. Auch dann müsste auf einen einzigen Fahrstreifen je Richtung reduziert werden. Der Stau entstehe durch das Nadelöhr, denn im 14 Kilometer langen Baustellenabschnitt selbst würde der Verkehr „ganz gut abfließen“. Wie bei derartigen Großbaustellen üblich, werde man aber „in den kommenden Tagen gemeinsam mit den Verkehrsbehörden evaluieren, ob es noch vereinzelte Verbesserungspotenziale vor allem im Bereich der Anschlussstellen gibt (besserer Verkehrsfluss), an der Verkehrsbelastung wird das aber nichts ändern.“
Fixiert war ein Gesprächstermin am Montag aber offenbar noch nicht, denn weder die Asfinag noch das Büro Schnölls äußerten sich dazu auf Nachfrage.
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