Aufregung in Russland
Schwangere verweigert Militärdienst: 6 Jahre Haft
In Russland ist erstmals eine Frau wegen Verweigerung des Militärdienstes während der Mobilmachung verurteilt worden. Das Gericht sah ihre Schwangerschaft als keinen triftigen Grund an.
Das Militärgericht der Wladikawkas-Garnison in der Republik Nordossetien-Alanien hat die Unteroffizierin Madina Kabalojewa schuldig gesprochen. Der Grund: Sie hatte sich der Mobilmachung entzogen. Laut der russischen Tageszeitung Kommersant wurde damit das erste Mal eine solche Strafe gegen eine Soldatin in Russland verhängt.
Kabalojewa hatte demnach eine Empfehlung zur vorübergehenden Dienstfreistellung wegen ihrer Schwangerschaft und, da sie Mutter eines kleinen Kindes ist. Da sie nicht bei der Militäreinheit erschienen sei, habe man ein Strafverfahren gegen sie eingeleitet.
Bestätigung reichte nicht
Zwar gestand die Soldatin laut der Zeitung, dass sie den Dienst nicht angetreten habe. Sie sei sich jedoch sicher gewesen, dass der Behörde Angaben zu ihrer gesundheitlichen Situation übermittelt worden seien. Sie habe extra in der medizinischen Kompanie ihrer Truppeneinheit eine Bestätigung eingeholt.
Der Militärstaatsanwalt verwies jedoch darauf, dass Kabalojewa wegen der Schwangerschaft ihren Militärdienst nicht beendet habe. Sie erhalte weiterhin entsprechende Leistungen und sei daher nach wie vor als Militärangehörige einzustufen.
Haftstrafe wird später vollstreckt
Das Gericht stimmte laut den Angaben dieser Darlegung zu und verurteilte die Frau zu sechs Jahren Strafkolonie. Da die Soldatin schwanger und Mutter eines kleinen Kindes sei, wurde die Vollstreckung der Haftstrafe demnach auf das Jahr 2032 verschoben.
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