Die Kältepole in besiedelten Gebieten waren das Waldviertel in Niederösterreich und der Tiroler Außerfern, wo die Tiefstwerte bereits an der Minus-30-Grad-Marke kratzten. So wurden dort am 6. Februar in Tannheim minus 28,5 gemessen, auch in Ehrwald (982 Meter Seehöhe) stürzten die Quecksilbersäulen auf minus 28,5 Grad. 24,6 Grad unter null in Gars am Kamp (256 Meter Seehöhe) markierten den Minusrekord für Orte unter 500 Meter.
Große regionale Unterschiede
Eisig war es in den vergangenen zwei Wochen überall - dennoch gab es Unterschiede. So lagen die Temperaturen in Innsbruck insgesamt elf Tage in Folge unter minus zehn Grad. Graz hingegen schaffte nur vier Tage hintereinander unter minus zehn Grad, Klagenfurt sogar nur drei Tage. Allen Destinationen gemein war, dass die Werte ungewöhnlich deutlich unter dem Durchschnitt lagen. Spitzenreiter dabei war Litschau im Waldviertel, wo die Thermometer 14 Tage lang minus zwölf Grad und darunter anzeigten.
Ein letzter Gruß aus Sibirien erreichte in der Nacht auf Dienstag das Dorf Gatschach am Weißensee in Kärnten, wo minus 18,3 Grad gemessen wurden, gefolgt von Zeltweg in der Steiermark mit minus 17,9 Grad und Hermagor in Kärnten mit minus 17,5 Grad. Ehemalige Kältepole rutschten dagegen in der Rangliste weit ab. In Tannheim hatte es "nur" noch minus 8,4 Grad, Gars am Kamp meldete minus 8,2 Grad. Nun wird es laut den Meteorologen wärmer.
Kälte von vielen Faktoren beeinflusst
"Generell gelten die Wintermonate als sehr variabel, was die Temperatur betrifft. Der Input kommt dabei aber nicht von der Sonne, sondern vom Luftmassentransport", erklärte am Dienstag der Klimatologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien. "Wenn die Luft aus Nordwest kommt, wie etwa heuer im Jänner, dann ist es meist zu warm. Wenn sie aus Südwest kommt, dann kann es im Jänner oder Februar schon mal Temperaturen bis 15 oder 20 Grad haben."
Werden die Luftmassen allerdings aus dem Osten nach Zentraleuropa transportiert, dann wird es extrem kalt. "Grundsätzlich muss man sagen, dass so eine Kältewelle von vielen Faktoren abhängig ist - etwa wie schnell ie Arktis zufriert oder wie schnell sich in Russland die Schneedecke aufbaut. Und es kommt drauf an, wo sich stationäre Hochdruckgebiete bilden, die schlecht abgebaut werden", so Orlik.
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