Er hatte sich schon einen Namen gemacht, bevor er an die Spitze der Johannes Kepler Universität bestellt wurde. Auch bei der Realisierung der Medizin-Fakultät und zuletzt bei der Gründung der Technischen Uni fiel verstärkt der Name Meinhard Lukas. Am Dienstag zog er über acht Jahre als JKU-Rektor Bilanz.
Als Rechtsberater des Eurofighter-Herstellers EADS spielte Meinhard Lukas 2007 eine brisante Rolle in der Kampfjet-Causa. Später beriet er die Stadt Linz im unseligen Swap-Streit mit der Bawag - bis ihm die politischen Querelen zu viel wurden. Und schließlich wurde er 2013 vom Land Salzburg zur Aufarbeitung des dortigen Finanzskandals herangezogen.
Seit 1990 an der JKU
All diese Funktionen bekleidete Meinhard Lukas nebenbei, sein Hauptarbeitgeber war seit 1990 - damals begann er als Studienassistent am Institut für Zivilrecht - die Johannes Kepler Universität (JKU). Seit 2015 stand der heute 53-jährige Jurist der Linzer Uni als Rektor vor, aus diesem Amt scheidet er mit Ende September aus. Am Dienstag blickte Lukas im Kepler Salon in Linz - dem „vormaligen Wohnzimmer“ des Uni-Namensgebers - auf die Entwicklung der JKU in den vergangenen acht Jahren zurück.
Erstes KI-Studium Europas
Als besondere Meilensteine seiner Amtszeit gelten die Gründung des Linz Institute of Technology (LIT) und die Schwerpunktsetzung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI). Das erste KI-Studium Europas (Bachelor und Master) habe bisher 1500 Studierende aus dem In- und Ausland angezogen. Mit dem von KI-Pionier Sepp Hochreiter geleiteten LIT AI Lab verfügt die JKU über ein Forschungszentrum für KI sowie deren industrielle Anwendungen. Sichtlich stolz zeigte sich Lukas, dass Hochreiter und auch andere begehrte Professoren trotz Abwerbungsbemühungen in Linz gehalten werden konnten.
Die Attraktivierung des Campus, der „Zirkus des Wissens“ als niederschwellige Wissensvermittlung, die Kooperation mit der Ars Electronica und die Verdoppelung des Budgets strich Lukas als weitere wichtige Säulen seiner Arbeit - und jener der 3900 JKU-Mitarbeiter - hervor.
Gründung der Med-Fakultät „steiniger Weg“
Gelungen sei nach hartem Kampf auch der Aufbau der Medizinischen Fakultät in Linz. Es sei „ein steiniger Weg“ gewesen, mittlerweile gebe es auf 12.500 Quadratmetern 1500 Medizin-Studierende, 21 Lehrstühle und 500 Lektoren.
Ich wünsche dem Projekt alles Gute, sehe es aber nicht als meine Aufgabe, von der Seitenline zu kommentieren.
Meinhard Lukas zur Technischen Uni Linz
Keinerlei Berührungspunkte mehr hat Meinhard Lukas indes mit der in Gründung befindlichen Technischen Uni, dem Institute of Digital Sciences (IDSA). Wie ausführlich berichtet, hatte er sich um das Amt des Gründungspräsidenten beworben - ihm wurde aber die Informatikerin Stefanie Lindstaedt von der Technischen Uni Graz vorgezogen. Seit dem Tag, an dem er erfahren habe, dass er den Job nicht bekommt, habe er sich in Sachen IDSA nicht mehr eingebracht. „Ich wünsche dem Projekt alles Gute, sehe es aber nicht als meine Aufgabe, von der Seitenlinie zu kommentieren“, meinte er am Dienstag auf Anfrage spitz.
Forschen im Ausland
Nach der Amtsübergabe an seinen Nachfolger als JKU-Rektor, Stefan Koch, am 3. Oktober kehrt Lukas auf seinen Lehrstuhl am Institut für Zivilrecht zurück. „Vorerst werde ich mich auf meine Forschung konzentrieren, die mich verstärkt ins Ausland führen wird“, kündigt er an. Sein Plan: der Aufbau eines Schwerpunkts zum Thema Demokratie und Rechtsstaat im digitalen Raum.
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