Filmproduzent Paramount ist seit dieser Saison Trikotsponsor von Union Berlin. Die Geschichte der „Eisernen“ ist definitiv kinoreif. Mittwoch gastieren Christopher Trimmel und Co. beim Champions-League-Debüt bei Real Madrid. Trimmel, der sich mit einem Königsklassen-Tattoo auf dem Oberschenkel von Union-Legende Torsten Mattuschka aufwärmte, über eine unglaubliche Reise, Stil und Kumpel David Alaba.
„Krone“: In deiner ersten Saison für Union Berlin hast du 2014/15 in Sandhausen im Stadion am Hardtwald gespielt. Mittwoch gastierst du mit den Eisernen in der Champions League bei Real Madrid im Estadio Santiago Bernabeu. Wie verrückt ist diese Reise?
Christopher Trimmel: Hätte mir das damals in Sandhausen ein Hellseher gesagt, hätte ich das nicht geglaubt. Unsere Entwicklung ist unglaublich, gerade in den letzten fünf Jahren. Aufstieg in die Bundesliga, Conference League, Europa League, jetzt Champions League. Wie wir das durchgezogen haben, ist schon einmalig.
In Madrid triffst du auch auf David Alaba, den du aus der gemeinsamen Zeit im Nationalteam sehr schätzt und magst. Wie viel habt ihr schon über dieses besondere Duell gesprochen?
Ich habe ihm nach der Auslosung sofort geschrieben. Ich habe das Los Real Madrid irgendwie schon davor gespürt. Ich freue mich sehr auf das Aufeinandertreffen und hoffe, dass wir uns auch vor oder nach dem Spiel abseits des Rasens sehen können.
Mit David verbindet dich auch das gemeinsame Interesse an Mode. Was bedeutet dir Mode?
Es ist ein megainteressantes Thema. In Wien und jetzt in Berlin spielt die Mode eine große Rolle. Man kann in diesen Städten alles ausleben, hier ist alles erlaubt. Ich mag es, neue Dinge auszuprobieren, habe dabei mit meiner Ehefrau Arnela eine sehr gute Beratung an meiner Seite.
Wie findest du den Style von David Alaba?
Ich mag seinen Style extrem. Er ist immer einen Schritt voraus. Viele Sachen, die er trägt, sieht man später sehr viel. David hat eine große Leidenschaft für dieses Thema, agiert hier wie im Fußball auf einem sehr hohen Niveau.
Reals Mittelfeld-Stratege Toni Kroos hat sich bei seinem Bruder Felix, der von 2016 bis 2020 bei Union Berlin gespielt hat, sehr genau über den Klub informiert und seine Mitspieler gewarnt. Wie könnt ihr den „Königlichen“ wehtun?
Toni Kroos hat da mit Felix natürlich einen sehr guten Informanten. Wir werden Real Madrid natürlich sehr gut analysieren und wie immer einen klaren Plan haben. Dabei spielen Grundtugenden immer eine große Rolle. Laufen, Kämpfen, Beißen gehört einfach zu unserer DNA.
Der Auswärtssektor in Madrid ist schon lange ausverkauft. Auch die Heimspiele, die aber im Olympiastadion statt in der Alten Försterei ausgetragen werden, sind voll. Wie ist das Feedback der Fanszene?
Ich tausche mich als Kapitän regelmäßig mit der aktiven Fanszene aus. Das Feedback ist natürlich extrem positiv. Madrid ist für die Fans eine super Reise. Der Austragungsort der Heimspiele war natürlich ein Thema. Sportlich hätte ich mir die Alte Försterei gewünscht, weil wir eine Heimmacht sind, die Stimmung dort einfach gewaltig ist und viel ausmacht. Auch der aktiven Fanszene wäre die Alte Försterei lieber gewesen. Aber alle werden ganz sicher das Beste daraus machen. Das Olympiastadion war eine Entscheidung für die Menschen, damit möglichst viele Fans Union in der Königsklasse sehen können.
Ihr habt starke Neuzugänge dazu bekommen. Wie gut haben sich Juve-Legende Leonardo Bonucci, Europameister und neunfacher italienischer Meister, oder auch der von Inter Mailand gekommene Robin Gosens schon integriert?
Es spricht für den Verein, dass wir solche Spieler bekommen haben. Leo, Robin oder auch Kevin Volland haben sich natürlich genau über das Gesamtpaket informiert. Sie passen menschlich und von der Art und Weise, wie sie Fußball spielen, sehr gut zu uns. Robin brauchte kaum Eingewöhnungszeit. Er hat sich im System und auf seiner Position sofort wohl gefühlt. Leo ist ein Führungsspieler. Er steht voll im Saft. Gerade ich als Verteidiger nehme im Training ordentlich viel von ihm mit. Es ist seine erste Auslandsstation, die Familie ist noch in Italien. Ein bisschen Zeit zum Eingewöhnen sollte man ihm schon geben.
Wie legst du deine Rolle als Kapitän in dieser Saison an?
So wie immer. Es geht darum, die Stimmung hochzuhalten. Natürlich ist die Champions League medial sehr präsent. Aber die Bundesliga-Spiele sind genauso wichtig. Wir denken immer von Spiel zu Spiel. Wenn der eine oder andere zu sehr an die Königsklasse denkt, werden ich und andere Führungsspieler schnell dazwischengrätschen.
Wie gehst du damit um, dass du nicht mehr ganz so regelmäßig wie in den letzten Jahren spielst?
Das ist ein normaler Prozess. Das Wichtigste ist, dass wir auf jeder Position jetzt stark doppelt besetzt sind. Ich gebe natürlich in jedem Training Vollgas, will es dem Trainer möglichst schwer machen. Juranovic und ich bewegen uns fast auf dem gleichen Niveau. Wir werden beide unsere Spiele bekommen.
Wie ist der Kontakt zu Österreichs Teamchef Ralf Rangnick?
Er hat mir vor dem vorletzten Lehrgang sehr plausibel erklärt, warum ich nicht dabei bin. Ich versuche natürlich, weiter eine Option für das Nationalteam zu sein, mich mit Leistung aufzudrängen.
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