Vor 18 Jahren eröffnet

Größter Schweinestall noch immer ohne Genehmigung

Steiermark
19.09.2023 15:30

1500 Muttersauen, bis zu 50.000 Ferkel pro Jahr: Im südsteirischen Hainsdorf steht der größte Schweinestall Österreichs. Fast 20 Jahre nach der Eröffnung ist das UVP-Verfahren noch immer offen. Die Landesrätin verspricht nun im Landtag „ein straffes Verfahren“.

Die „Krone“ berichtete mehrmals über den Riesen-Stall in Hainsdorf. Einer umfangreichen Umweltverträglichkeitsprüfung wurde er nämlich nie unterzogen. Erst als Umbauten notwendig waren, wurde 2017 ein Antrag gestellt. Einer der damaligen Gesellschafter, Franz Reinisch, betonte gegenüber der „Krone“, dass er froh über das Verfahren sei: „Dann steht endlich fest, wie viel Stück Vieh ich halten darf und es herrscht Rechtssicherheit.“

Sechs Jahre später tut sich aber wenig, das Ansuchen ist noch immer nicht vollständig, wie die Grünen jetzt kritisieren. Die von Skandalen und Personalmangel gebeutelte Landes-Umweltabteilung (A13) komme in der Sache nicht in die Gänge, mittlerweile hat sie das Verfahren an die Bezirkshauptmannschaft Leibnitz delegiert. Diese hat wiederum ein Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet, das bis heute nicht abgeschlossen ist.

Die steirische SPÖ-Umweltlandesrätin Ursula Lackner. (Bild: Christian Jauschowetz)
Die steirische SPÖ-Umweltlandesrätin Ursula Lackner.

Frist für Betreiber endet nächste Woche
Im Landtag drängte der grüne Abgeordnete Andreas Lackner am Dienstag darauf, dass für den Stall ein Beseitigungsauftrag erteilt wird. Selbst wenn dessen Vollstreckung nicht realistisch ist, würde das die Betreiber unter Zugzwang bringen, endlich alle Unterlagen vorzulegen.

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Was ist das für ein Bild, das hier entsteht? Die Großen können es sich eben richten.

Andreas Lackner (Die Grünen)

Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) nahm dann Stellung. Laut ihr endet nächste Woche, am 25. September, eine Frist für die Nachreichung der Unterlagen. Dann werden nächste Schritte gesetzt. „Als Land mischen wir uns in das Verfahren nicht ein.“

„Straff durchziehen“
Selbstkritisch merkt sie aber an, dass die Dauer des Verfahrens auch auf die Personalmängel in der A13 zurückzuführen ist. Die Behörde sei nun aber neu aufgestellt worden und werde das Verfahren „straff durchziehen“. Eine mündliche UVP-Verhandlung vor 2024 wird es aber dennoch nicht geben, unken die Grünen. 

Ursula Lackner kündigte übrigens auch an, dass die Bezirkshauptmannschaft Leibnitz mittlerweile auch baupolizeiliche Schritte gesetzt hat. 

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