Der Altkanzler Sebastian Kurz ist wieder in aller Munde. Innerhalb kürzester Zeit beleuchteten zwei Dokumentationen - mit sehr unterschiedlicher Herangehensweise - die politische Vergangenheit des einstigen Shootingstars. Nun folgt ein dritter Streifen, der die „Wahrheit“ behandeln soll.
Während die zwei vor Kurzem angelaufenen Kinofilme über Ex-ÖVP-Chef und Altkanzler Sebastian Kurz weiter für Debatten sorgen, soll demnächst noch eine dritte Dokumentation über Kurz erscheinen. Und zwar früher als gedacht.
Laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) soll der Film „Sebastian Kurz - the truth“ („Die Wahrheit“) des kroatischen Regisseurs Jakov Sedlar noch diese Woche herauskommen. Nach Aussagen des Filmemachers soll der Streifen am Donnerstag auf der Plattform „Vimeo“ erscheinen - also am selben Tag wie das „Projekt Ballhausplatz“ von Kurt Langbein.
Wessen Idee war das?
Den Film zu produzieren, sei seine eigene Idee und Initiative gewesen, sagte Sedlar demnach am Dienstag der „FAZ“. Er halte Kurz für „eine sehr interessante Persönlichkeit“. Zu wenig bekannt sei beispielsweise sein Einsatz gegen Antisemitismus.
In einem Interview mit der kroatischen Tageszeitung „Večernji list“ gab Sedlar am Mittwoch jedoch an, die Idee stamme von „mehreren Leuten“ aus Kurz‘ Umgebung: „Als ich sie fragte, wie sie zu mir gekommen seien, sagten sie mir, dass sie mehrere meiner Dokumentarfilme über wichtige israelische Politiker gesehen hätten und dass sie gerne etwas Ähnliches hätten.“
Seitens des Büros von Kurz wurde bestätigt, dass der Ex-Kanzler Sedlar ein Interview gab: „Sebastian Kurz stand einem kroatischen TV-Team für ein Interview zur Verfügung, da es besonders um den Kampf gegen Antisemitismus und sein Engagement für eine Verbesserung der österreichischen Beziehung zu Israel ging. Der weitere Inhalt dieser Dokumentation sowie die Finanzierung und Verwertung ist uns nicht bekannt.“
Das Drehbuch für den Film stammt laut der „FAZ“ von der Journalistin Judith Grohmann, die 2019 eine autorisierte Biografie über Kurz verfasst hat. Das Budget für den in deutscher und englischer Sprache erscheinenden Film liegt laut Sedlar bei rund 350.000 Euro. Woher die Mittel kommen, ging aus dem Medienbericht nicht hervor.
Kroatischer Regisseur ist umstritten
Der kroatische Regisseur und Produzent hat seit den 1980er Jahren zahlreiche Dokumentarfilme gedreht. Für Kontroversen sorgte 2016 sein Film „Jasenovac - the truth“ über das gleichnamige Vernichtungslager des faschistischen kroatischen Ustascha-Staates NDH (1941-1945).
Kritiker warfen dem Regisseur einen selektiven Blick auf die Geschichte und eine Verharmlosung der Verbrechen der Ustascha vor.
Nach den Dokumentarfilmen „Projekt Ballhausplatz“ und „Kurz - Der Film“ wäre Sedlars Streifen bereits die dritte Dokumentation über die politische Karriere des früheren Kanzlers innerhalb kürzester Zeit.
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