Pferde-Epos

Steven Spielbergs neues Meisterwerk: “Gefährten”

Kino
15.02.2012 16:37
US-Regisseur Steven Spielberg ist so umtriebig wie selten zuvor. Seine spektakuläre "Tim und Struppi"-Adaption feierte erst im Herbst Premiere, die Dreharbeiten zum Präsidenten-Biopic "Lincoln" mit Daniel Day-Lewis in der Titelrolle sind bereits abgeschlossen, da kommt jetzt das Pferde-Epos "Gefährten" (Kinostart: 16. Februar) in die Kinos.

Der dramatische Familienfilm, Originaltitel "War Horse", der vom Schicksal eines Pferdes inmitten der Wirren des Ersten Weltkriegs erzählt, ist für sechs Oscars nominiert, darunter auch in der Kategorie Bester Film. In gewisser Hinsicht ist "Gefährten" ein typischer Spielberg-Film geworden - ohne Scheu vor Sentimentalität und großen Gefühlen, mit stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen, hochkarätigen Darstellern und einer dramatischen Story über Freundschaft und Verlust. 

Die Geschichte des Pferdes Joey, das in den mörderischen Strudel des Ersten Weltkriegs gerät, basiert auf einem in Großbritannien sehr beliebten Roman des Jugendbuchautors Michael Morpurgo von 1982. Keine Frage, die Briten lieben ihre Pferde: Die Londoner Premiere von "Gefährten" Anfang Jänner wurde geadelt durch die Anwesenheit von Prinz William und seiner Frau Kate am Vorabend des 30. Geburtstags von Herzogin Kate.

Inmitten saftiger Wiesen und idyllischer Hügel in Dartmoor beginnt die Saga vom Wallach Joey, der vom Bauernsohn Albert (Newcomer Jeremy Irvine) aufgezogen wird. Aber die Zeiten sind hart, der Acker steinig, der Pächter unbarmherzig, und so müssen Alberts Eltern, die fleißige Bäuerin Rose (Emily Watson) und ihr trinkfreudiger Gatte Ned (Peter Mullan), den treuen Gaul an die britische Kavallerie verkaufen. Joey zieht als Schlachtross mit den Engländern in den Krieg auf den Kontinent, der smarte Pferdeversteher Albert meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst. Bald fällt Joey in die Hände der Deutschen, später findet er Unterschlupf bei einem Großvater und seiner elternlosen Enkelin. 

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Ein Tier, ein Pferd als verbindendes Element verfeindeter Seiten, hineingepeitscht in die Sinnlosigkeit und Grausamkeit eines Krieges. Basierend auf der literarischen Vorlage von Michael Morpurgo, inszeniert Steven Spielberg episches, bildgewaltiges Kino, das die Herzen der Zuschauer im Sturm erobert. Wenn Joey verwundet durch Niemandsland galoppiert, um schließlich wieder auf seinen jungen Herrn zu treffen, sollten Taschentücher in Satteldeckengröße bereitliegen. Schnauben und schnäuzen, unterlegt von John Williams' sinfonischem Schmelz.

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