Ein zehnstöckiges Bauprojekt sorgt jetzt für ziemlichen Unmut in Favoriten. Die Bewohner fürchten bereits um ihre Aussicht und machen sich Sorgen um zu wenig Parkplätze. Doch Wiener Wohnen kalmiert
Im Grätzel rund um die Per-Albin-Hansson-Siedlung, in der immerhin 14.000 Menschen wohnen, ist die Aufregung gerade groß. Der Grund ist ein Schreiben von Wiener Wohnen. An der Stelle der Hansson-Hochgarage in der Favoritenstraße 250 soll nämlich ein Gemeindebau mit zehn Geschossen und rund 170 Wohnungen entstehen. Das hätten Experten nach „sorgfältiger Überprüfung“ festgestellt. Doch genau das bringt die angrenzenden Bewohner zur Weißglut.
Denn der riesige Neubau soll nur zehn Meter neben den bereits bestehenden, einstöckigen Gemeindebauten entstehen. Die Aussicht wird verbaut, heißt es, es werde Verkehrs- und Parkplatzprobleme geben, so die Befürchtungen der Mieter. In der Garage gibt es 209 Stellplätze. Dabei herrscht in der Ecke ohnehin schon akute Parkplatznot. Bezirksrat Günter Kasal (Team HC) war bereits mit einigen Anrainern im Gespräch, die um ihre Wohnqualität fürchten. Eine Bürgerinitiative soll jetzt gegründet werden.
Das ist doch ein Wahnsinn! Nur zehn Meter neben den bereits bestehenden, einstöckigen Gemeindebauten soll jetzt dieser zehngeschossige Bau kommen. Für die Bewohnern dort wäre das ein nachhaltiger Verlust an Lebensqualität!
Bezirksrat Günter Kasal (Team HC Strache)
„Bereits versiegelte Fläche“
Doch es ist nicht das einzige Bauvorhaben in der Gegend. Auch in der Saligergasse 6-16 soll ein neuer Gemeindebau mit sieben Geschossen und zirka 55 Wohnungen entstehen. Der Parkplatz muss deshalb weichen. Aus dem Büro des Bezirksvorstehers Marcus Franz (SPÖ) heißt es auf „Krone“-Anfrage dazu: „Wien wächst und die Menschen brauchen qualitätsvollen und leistbaren Wohnraum. Deshalb ist die Gemeindebau-NEU Offensive wichtig. Beim Standort in der Favoritenstraße 250 - direkt gegenüber vom Olof-Palme-Hof - handelt es sich um eine bereits versiegelte Fläche.“
Von Wiener Wohnen heißt es, dass sich das Projekt noch in der Frühphase befinde. Man prüfe - im Sinne der sanften Nachverdichtung - mehrere Standorte. Ein Baustart soll erst in drei bis fünf Jahren erfolgen.
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