Kritik aus Bezirken

Breite Front gegen den „Schanigarten-Wildwuchs“

Wien
20.09.2023 16:30

Die Stadt erlaubt Lokalen ganzjährige Schanigärten. Einige Bezirke samt Wirtschaft sind aber dagegen.

Morgen wird im Landtag die ganzjährigen Schanigärten beschlossen. Die Stadt bezeichnet das als „Win-Win-Situation“ für Bürger und Wirtschaft. Etwas anders sehen es zumindest die drei Bezirksvorsteher Markus Figl (Innere Stadt), Markus Reiter (Neubau) und Martin Fabisch (Josefstadt). Sie haben nun eine ungewöhnliche Allianz gebildet und üben heftige Kritik an der neuen Regelung. Unterstützung bekommen sie auch von der Wirtschaft selbst. Kurt Willhelm, Obmann der Kaufleute Neubau: „Ein Übergewicht der Gastronomie würde den Branchenmix und den Standort empfindlich schwächen.“

Die drei Bezirksvorsteher und der Obmann der Kaufleute Neubau (Bild: Groh Klemens)
Die drei Bezirksvorsteher und der Obmann der Kaufleute Neubau
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Die Diskussion um Heizschwammerl ist dann überflüssig.

Martin Fabisch, Bezirksvorsteher Josefstadt (Grüne)

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Der öffentliche Raum gehört auch den Bewohnern.

Markus Figl, Bezirksvorsteher Innere Stadt (ÖVP)

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Die Geschäftsstraßen werden dadurch zerstört.

Markus Reiter, Bezirksvorsteher Neubau (Grüne)

Abwanderung der Kaufkraft
Alle befürchten eine weitere Abwanderung der Kaufkraft in Richtung Einkaufszentren. Zudem würde die ganzjährige Nutzung „zu einem Entzug des öffentlichen Raums führen“. Was das für einen Bezirk bedeutet, rechnet Fabisch vor: „Während Corona hatten wir rund 60 permanente Schanigärten. Jetzt gehen wir von 250 aus.“ Dazu kommen auch noch die Grätzeloasen, die ebenfalls ganzjährig stehen bleiben dürfen. City-Chef Markus Figl umschreibt das Problem: „Stellt jemand einen Antrag, dann müssen wir begründen, warum es nicht geht. Wir können es nicht einfach ablehnen.“

Keine Handhabe
Überspitzt: Will jemand in Zukunft eine Grätzeloase oder einen Schanigarten aufstellen, kann der jeweilige Bezirk das nur verhindern, wenn er zum Beispiel einen Radständer oder einen Baum aufstellt. Sonst sind den Bezirken die Hände gebunden. Die Forderung: Eine Zonierungs- und Nutzungsverordnung.

„Künstliche Aufregung“
Bei den Neos versteht man die Kritik nicht. Neos-Wien-Wirtschaftssprecher Markus Ornig: „Von der ÖVP bin ich gewohnt, dass sie Wien eher als Museum, denn als pulsierende Metropole sieht - bei den Grünen ist mir das aber neu.“ Er spricht von künstlicher Aufregung.

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