Bis Mittwoch hieß es, dass im Krankenhaus Bregenz eine Abtreibungsordination eingerichtet werden würde. Nun, zwei Tage nach einer Demo vor dem Spital, ist plötzlich wieder alles anders.
Verwirrung herrscht rund um die Nachfolgelösung in Sachen Abtreibungsordination in Vorarlberg. Wie berichtet, geht der einzige Arzt, der Schwangerschaftsabbrüche vornimmt, mit Ende des Jahres in Pension. Das Land beteuert bereits seit Monaten, weiterhin eine Abtreibungsmöglichkeit garantieren zu wollen.
Sogar Bischof äußerste sich zur Frage
Zuletzt hieß es, dass im Krankenhaus Bregenz eine entsprechende Privatordination eingerichtet werden soll. Nun ist aber offenbar wieder alles anders. Gesundheits-Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP) erklärte, dass man nun doch keine Abtreibungen im Spital anbieten wolle. Erst vor zwei Tagen protestierten rund 80 Personen gegen eine solche Lösung direkt vor dem Bregenzer Krankenhaus. Zudem wurde Landeshauptmann Markus Wallner eine Petition mit 5900 Unterschriften überreicht. Zuguterletzt äußerte sich auch noch Vorarlbergs Bischof Benno Elbs: Ein Krankenhaus sei nur ein Ort für das Leben, meinte dieser.
Wir suchen nach Räumlichkeiten, es zeichnet sich eine Lösung ab. Es ist aber noch zu früh, diese zu benennen.
Martina Rüscher
Offenbar hat der Druck gewirkt, denn nun rückt Rüscher von der Krankenhaus-Idee ab - und steht mit leeren Händen da. Den Überlegungen des Landes zufolge sollen Abtreibungen zukünftig im Personalwohnheim neben dem Bregenzer Landeskrankenhaus stattfinden. Bis diese Lösung umgesetzt werden kann, wird allerdings noch ein Jahr vergehen.
Wo nach der Pensionierung des Bregenzer Arzts, der Ende des Jahres seine Praxis zusperren wird, Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen werden, ist noch offen. „Wir suchen nach Räumlichkeiten, es zeichnet sich eine Lösung ab. Es ist aber noch zu früh, diese auch zu benennen“, sagte Rüscher. Das Personal sei jedenfalls schon gefunden.
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