Die neue Impfung gegen das RS-Virus ist in Österreich jetzt verfügbar. Mit RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) infizieren sich jährlich rund 3,3 Prozent der Bevölkerung. Vor allem Säuglinge unter einem Jahr müssen aufgrund einer Atemwegserkrankung im Krankenhaus behandelt werden.
Der erste Kontakt mit dem Virus passiere meist sehr früh, schütze aber nicht vor weiteren Infektionen, sagte Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien. Etwa acht von zehn Babys erkranken innerhalb des ersten Lebensjahres daran. Bis zum zweiten Geburtstag haben dann fast alle Kinder eine RSV-Infektion durchgemacht. Symptome sind Schnupfen, Halsschmerzen und/oder Fieber. Erkrankte müssen durchschnittlich mit 8,4 Tagen Krankenstand rechnen.
Die neuen Impfstoffe sind zwar nicht für Säuglinge oder Kinder zugelassen, jedoch können jetzt zumindest Schwangere geimpft werden, wodurch das Kind nach der Geburt ungefähr ein halbes Jahr geschützt ist. Zusätzlich zu Schwangeren ist die neue Impfung gegen RSV auch für Menschen ab 60 Jahren und Risikopersonen empfohlen. Risikofaktoren für einen schweren Verlauf bei Erwachsenen sind chronische Lungenerkrankungen wie COPD und Asthma. Gefährlich bei RSV sind auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinsuffizienz sowie Diabetes oder ein schwaches Immunsystem.
Hier sehen Sie eine Infografik zu RSV.
170 Menschen sterben jährlich an RSV
Nach einer überstandenen Infektion haben ältere Menschen erhöhte Risiken für Herzinfarkte und Schlaganfälle, sagte Arschang Valipour, Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie der Wiener Klinik Floridsdorf. 170 Menschen in Österreich sterben durchschnittlich pro Jahr an einer Infektion.
Die beiden neuen Impfstoffe Arexvy und Abrysvo (für Schwangere) wurden erstmals vor der heurigen Erkältungssaison zugelassen und sind als Einzeldosis empfohlen. Sie sind privat zu bezahlen und kommen auf rund 275 Euro.
Säuglingen mit angeborenen Herzfehlern, neurologischen Erkrankungen oder Immundefekten werden derzeit zur Vorbeugung Medikamente verabreicht, die ein Monat wirken. Die Behandlung muss in Österreich auch monatlich neu chefärztlich bewilligt werden. Im kommenden Jahr könnte ein länger wirksames Medikament zur Verfügung stehen. Weitere Präventionsmaßnahmen sind regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren.
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