Wochen auf hoher See

„Man hat riesigen Respekt vor den Naturgewalten!“

Lisa Berger startet als erste Österreicherin beim „Mini Transat“

(Bild: Josselin Didou | Qaptur | PURU Transgascogne)

Lisa Berger aus Attersee segelt ab Sonntag als erste Österreicherin die Regatta „Mini Transat“ und somit ganz alleine 4050 Seemeilen bis in die Karibik. Seit drei Jahren bereitet sich die 33-Jährige auf ihr bisher größtes Abenteuer vor. Mit dem Wissen, dass auf hoher See immer alles passieren kann. 

„Vor zehn Jahren hatte ich von dieser Regatta erfahren, seitdem bekomme ich sie nicht mehr aus meinem Kopf“, sagt Lisa Berger. Am Sonntag geht der große Traum der 33-Jährigen aus Attersee nun auch endlich in Erfüllung. Um 14.02 Uhr startet sie vor der Atlantikküste Frankreichs in See, ehe es zuerst nach La Palma auf den Kanarischen Inseln und von dort weiter in die Karibik nach Gouadeloupe geht. 4000 Seemeilen, umgerechnet circa 7500 Kilometer, liegen vor Berger und den rund 90 anderen Teilnehmern des „Mini Transat“.

Mit diesem Boot bestreitet Lisa Berger ihr Abenteuer.

(Bild: Josselin Didou | Qaptur | PURU Transgascogne)

„Mit Einsamkeit kein Problem“
Zwei bis drei Wochen, in denen nie mehr als 20 Minuten Schlaf am Stück möglich sind, wird Berger ganz alleine mit ihrem ersten eigenen Boot, ein Maxi 650, auf Hoher See unterwegs sein. „Mit der Einsamkeit habe ich aber kein Problem“, sagt die Abenteurerin, „aber beim Solosegeln gehen alle Emotionen mit einem durch, es ist sehr viel Stress dabei und man hat einfach riesigen Respekt vor den Naturgewalten!“ Seit drei Jahren bereitet sich Berger auf ihr Abenteuer vor, beziehungsweise musste sich erst dafür qualifizieren.

Kollision mit Treibgut
„Wir mussten für die Qualifikation1000 Seemeilen alleine absolvieren“, sagt die Oberösterreicherin, die gleich bei ihrer ersten Ausfahrt erfahren musste, dass auf hoher See alles passieren kann. „Ich hatte Kollisionen mit Treibgut, wodurch ich Riss in meinem Boot hatte, der einen Meter lang war. Die Coast Guard musste mich dann nach Mallorca schleppen“, erzählt Berger, die natürlich hofft, dass so etwas nicht erneut passiert. Als Ziel hat sie sich einen Platz in den Top-10 gesetzt.