Ideologie der Gewalt
Jeder zwölfte Deutsche hat rechtsextremes Weltbild
Jede und jeder zwölfte Deutsche hat ein rechtsextremes Weltbild, wie eine Studie der Universität Bielefeld zeigt. Dieser Anteil ist im Vergleich zu den Vorjahren (zwei bis drei Prozent) deutlich gestiegen. Die Befragten waren aufgefordert worden, sich zu bestimmten Aussagen zu positionieren, etwa ob sie eine Diktatur befürworten würden.
Als rechtsextrem definieren die Forscherinnen und Forscher „eine Ideologie der Ungleichwertigkeit und Gewalt beziehungsweise die Billigung von Gewalt zur Durchsetzung der Ideologie.“ Im Vergleich zu den Vorjahren teilen deutlich mehr Befragte den Vorwurf der beschnittenen Meinungsfreiheit. „Gleiches gilt für die völkische Forderung, unterschiedliche Völker sollten sich nicht miteinander vermischen“, heißt es in der Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung.
Rechtsextreme wählen vor allem AfD
Insgesamt wurden 2027 Menschen telefonisch befragt. Die Fehlerspanne liegt bei 2,2 Prozent. Aus den Ergebnissen lasse sich ablesen, dass es der rechtspopulistischen AfD (Alternative für Deutschland) offenbar gelinge, „besonders fremdenfeindliche Nichtwähler“ für sich zu gewinnen, sagte die Mitautorin Beate Küpper. Diese erlebt derzeit ein Umfragehoch (siehe Video oben). Wählerinnen und Wähler von CDU und CSU stimmen rechtsextremen Aussagen tendenziell weniger zu.
Der Studie nach kann man jedoch von einer rechtsextremen Einstellung nicht automatisch darauf schließen, wo sich jemand selbst politisch verortet. „Unter jenen, die sich klar als links positionieren, gibt es dabei mehr Menschen, die ein gefestigtes rechtsextremes Weltbild teilen (zwölf Prozent) als es in der politischen Mitte der Fall ist (sieben Prozent)“, halten die Forscherinnen und Forscher um Andreas Zick fest.
Der Anteil der Befragten, der sich rechts der Mitte verortet, liegt bei 15,5 Prozent. Bei der vergangenen Befragung waren es noch knapp zehn Prozent. Rechtsextreme Positionen vertritt jede zwölfte erwachsene Person in Deutschland.
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