Nachdem der schon seit Monate tobende Streit in der Wiener Ärztekammer in den vergangenen Tagen noch weiter eskaliert war, fühlen sich die Länderkammern von den Vorgängen in der Hauptstadt zunehmend genervt und sind „tief erschüttert“ von der Art, wie der Streit öffentlich ausgetragen wird.
In einem gemeinsamen Schreiben ersuchen sieben Länderkammer-Präsidenten die Streitparteien „dringend“, vernünftige und demokratische Lösungen zu suchen. Partei ergreifen sie darin nicht, allerdings wird betont, dass ein katastrophales Bild der Ärztekammern als Ganzes entstehe und der Ärzteschaft insgesamt geschadet werde.
Der Konflikt sei nur zu bewältigen, wenn alle einen Schritt zurück machen, zur Sachlichkeit finden und nicht weiter eskalieren, heißt es in dem Schreiben an das Präsidium der Wiener Kammer. Nicht dabei ist der Salzburger Präsident Karl Forstner, der bereits öffentlich den Rückzug von Präsident Johannes Steinhart gefordert hatte.
Handgreiflichkeiten bei Gremiumssitzung
Zuletzt hatten die Präsidiumsmitglieder der Wiener Kammer und angeblich die Mehrheit des Vorstands den Rückzug von Präsident Steinhart, der auch die Bundeskammer leitet, gefordert. Gearbeitet wird nebenbei auch an einer formalen Absetzung des Präsidenten. Davor war eine Gremiensitzung dermaßen eskaliert, dass es sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen war.
Steinhart weist alle Vorwürfe zurück
Inhaltlich basiert der Konflikt auf der Beschaffungsplattform Equip4Ordi - einer ausgelagerten Tochtergesellschaft der Kurie der niedergelassenen Ärzte. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue, Begünstigung und des schweren Betrugs - unter anderem wird auch Steinhart, der damals Obmann der Niedergelassenen-Kurie war, als Beschuldigter geführt. Er weist alle Vorwürfe zurück und will auch nicht aus seinem Amt weichen.
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