"Alles Walzer!"

Tränen, Glamour und Stars am Wiener Opernball

Adabei
17.02.2012 01:17
Die Wiener Staatsoper ist Donnerstagabend bereits zum 56. Mal in den schönsten Ballsaal der Welt verwandelt worden. Zum zweiten Mal gelang es Direktor Dominique Meyer, dem Opernball einen traditionellen Glanz zu verleihen. Gemeinsam mit Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh wurden einmal mehr die Künstler in den Mittelpunkt gerückt. An der prunkvollen Eröffnung erfreute sich nicht nur die Prominenz aus Kunst und Kultur, sondern auch aus Wirtschaft, Politik und Sport. Richard Lugners Stargast Brigitte Nielsen hatte gar Tränen in den Augen: "Das war eine der schönsten Sachen, die ich jemals gesehen habe."

Glanzstück der Eröffnung war sicherlich der Auftritt der Sopranistin Angela Gheorghiu, die am Ball ihr Debüt gab. Die rumänische Künstlerin sang nach "Habanera" aus "Carmen" "I Could Have Danced All Night" aus dem Musical "My Fair Lady" über die Blumenverkäuferin Eliza Doolittle. Zunächst noch in schlichtem schwarzem Kleid auf dem roten Teppich, erschien Gheorghiu für ihre Darbietung im rot-schwarzen Pailettenkleid. Das Orchester wurde von Georges Pretre dirigiert.

Zuvor zog das Jungdamen- und Jungherren-Komitee zur Fächerpolonaise von Carl Michael Ziehrer in den Ballsaal und bildete beim Strauß-Bouquet von Johann Strauß das Spalier für den Auftritt des Wiener Staatsballetts, wo Solist Kirill Kouralev mit nacktem Oberkörper tanzte.

Im Anschluss zeichneten die 144 Debütanten-Paare unter der Choreographie von Ismet Özdek, Besitzer der Tanzschule "Isi-Dance" in Bruck an der Leitha, ein lebendes Klimt-Bild auf das Parkett. Mit dem Walzer "An der Schönen Blauen Donau" von Johann Strauß wurde zum Abschluss mit den traditionellen Worten "Alles Walzer!" die Tanzfläche eröffnet.

Präsident Fischer: "Besonderer Abend"
"Jeder Abend, an dem Opernball ist, ist ein besonderer Abend", freute sich Bundespräsident Heinz Fischer im Interview mit Alfons Haider. Einen besonderen Ehrengast hatte er an diesem Abend auch mitgebracht: UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und dessen Gattin.

Bundeskanzler Werner Faymann wurde vom kroatischen Ministerpräsidenten Zoran Milanovic begleitet, Vizekanzler Michael Spindelegger vom schwedischen Außenminister Carl Bildt. Dadurch wollte er vor allem auch die ohnehin schon guten Beziehungen zu Schweden pflegen.

Der Bundeskanzler freute sich sehr, dass besonders viele Künstler den Opernball besucht haben. "Ja, es war ursprünglich immer ein Ball der Künstler und er ist es in gewisser Weise geblieben." Für ihn war der Besuch des Opernballs "eher ein Vergnügen" als Arbeit, weil es dort im Vergleich zu anderen Tätigkeiten eher privat und entspannt zugeht und seine Frau ihn begleitet. Die Eröffnung gefiel dem Bundeskanzler jedenfalls "ausgezeichnet", besonders das Ballett.

Nielsen hatte Tränen in den Augen
Von der Loge im ersten Stock beobachtete vor allem "Gitti Cat", wie Lugner seinen diesjährigen Stargast Brigitte Nielsen liebevoll nennt, die Eröffnung mit riesiger Begeisterung. Und war richtig aufgewühlt. "Ich hatte Tränen in den Augen. Das war eine der schönsten Sachen, die ich jemals gesehen habe - und ich habe schon wirklich viel gesehen", schwärmte die Dänin. 

Angesichts der prächtigen und stilvollen Atmosphäre habe sie sich in eine andere Zeit zurückversetzt gefühlt. "Die Balletttänzer, die Opernsängerin, sie waren wundervoll. Es war das Gegenteil vom Dschungel", schmunzelte sie. Dennoch wolle sie ihren Gastgeber Richard Lugner das nächste Mal mit in den Dschungel nehmen. Oder vielleicht klappt's für "Brigidde" auch mit "Dancing Stars"? Denn für die ORF-Tanzshow würde sie jederzeit gerne das Tanzbein schwingen.

Roger Moore: "Es war grandios"
Auch Lugners zweiter Stargast Roger Moore war begeistert. "Es war wirklich grandios", sagte der Ex-James-Bond-Darsteller. Einen Vergleich mit dem Neujahrskonzert, das er regelmäßig besucht, wollte er nicht ziehen. "Das kann man einfach nicht miteinander vergleichen", so der Schauspieler.

Society-Baulöwe Lugner war jedenfalls mit einigem Gedränge in seiner Loge konfrontiert. Denn neben Moore und Nielsen nahmen darin Gina-Lisa Lohfink, Charlie-Chaplin-Enkelin Oona Chaplin und Hans-Joachim Frey, Veranstalter des deutschen Semper-Opernballes, Platz. Dabei blieb das alljährliche Chaos bei der Ankunft von "Mörtel" mit seinen Gästen überraschend aus. Fast ungehindert konnte der Baumeister mit der Nielsen und Roger Moore in die Oper gelangen. 

Promis begeistert
Auch die übrige Gästeliste des diesjährigen Opernballes konnte sich sehen lassen: Boris Becker und seine Lilly feierten ebenso im Haus am Ring wie Schauspielerin Adele Neuhauser oder Wiens Bürgermeister Michael Häupl mit Gattin Barbara Hörnlein. Ex-Fußballer Lothar Matthäus mit seiner Freundin Joanna meisterte wie "Austria's next Topmodel"-Jurorin Lena Gercke den Gang über den roten Teppich bravourös. Aber auch "Jedermann" Nicolas Ofczarek sowie Christiane und Maresa Hörbiger genossen die feierliche Stimmung in der Oper.

Supermodel Helena Christensen fühlte sich beim Fest am Ring "wie eine Prinzessin". Fasziniert von der Eröffnung schoss sie sogar das eine oder andere unerlaubte Foto. "Ups", antwortete Christensen verschmitzt, als Alfons Haider sie darauf aufmerksam machte, dass das Bildermachen an diesem Abend nur angemeldeten Fotografen erlaubt sei.

Hollywoodstar Rosario Dawson freute sich schon vorab auf den Ball. "Ich habe mir die Bilder auf der Homepage angesehen", sagte die Amerikanerin. Teufelsgeiger David Garrett hatte sich vor seiner Opernballpremiere wiederum gar nicht über den Ball informiert. "Man muss Momente auch genießen können, wenn man nicht weiß, was auf einen zukommt." Der Ball sei aber sicherlich eine "große Sache". Jedenfalls wollten beide die Ballnacht nutzen, um noch einen Walzer aufs Parkett zu legen, wie sie verrieten.

Großes Lob für die Arbeit von Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh gab es von "Life Ball"-Vater Gery Keszler. "Sie hat es geschafft, dass der Ball wieder den Zeitgeist einfängt", so Keszler.

Eine Tradition dürfte sich rund um den Opernball allerdings aufgehört haben: Demonstration fand in diesem Jahr keine statt. Rund um das Haus am Ring wurde kein einziger Kundgebungs-Teilnehmer gesichtet.

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(Bild: kmm)



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