Die Farce rund um die Suche nach einer Nachfolgelösung für den einzigen Abtreibungsarzt in ganz Vorarlberg schlägt nun auch in Wien schon Wellen.
Es ist ein sensibles Thema, das dringend einer Lösung bedarf, doch die Suche nach einer Nachfolgelösung in Sachen Schwangerschaftsabbruch wird zur Farce. Die Angelegenheit, bei der die Landesregierung fast schon ein wenig hilflos wirkt, schlägt nun auch Wellen in Wien. „Die Vorarlberger Landesregierung lässt sich von rechtskonservativen und christlichen Organisationen unter Druck setzen und verhindert damit sichere Möglichkeiten, wenn Frauen abtreiben wollen. Damit gefährdet man Frauenleben“, findet die Frauenvorsitzende der Bundes-SPÖ Eva-Maria Holzleitner deutliche Worte.
Es sei unverständlich, dass (in Vorarlberg, Anm.) nicht wie in anderen Spitälern Abtreibungen angeboten werden. „Es ist für uns Frauen ein Schlag ins Gesicht, wenn noch immer hauptsächlich Männer über Frauenkörper bestimmen wollen“, erklärt auch Vorarlbergs SPÖ-Frauenvorsitzende Stefanie Matei.
Es sei bedauerlich, dass fast 50 Jahre nach der Einführung der Fristenregelung hauptsächlich reaktionäre Männer wieder beginnen an sicheren Abtreibungsmöglichkeiten zu rütteln. „Wir appellieren an die ÖVP, den aufrechten Landtagsbeschluss zur Abtreibungsklinik umzusetzen“, fordern sie unisono.
Bis dato keine Alternative
Wie berichtet, geht der einzige Arzt, der im Ländle Abtreibungen vornimmt, mit Ende des Jahres in Pension. Das Land beteuerte stets, an einer Nachfolgelösung zu arbeiten. Schließlich ließ Landesrätin Rüscher verlauten, dass im Bregenzer Spital eine entsprechende Privat-Ordination eingerichtet werde. Nach Protesten wurde dieses Vorhaben nun wieder abgeblasen - eine Alternative wurde bis dato nicht präsentiert.
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