Italien sucht Partner

Migrationskrise: Paris will Rom helfen, aber …

Ausland
21.09.2023 15:13

Frankreich sei grundsätzlich bereit, mit Italien im Umgang mit der Migrationskrise zusammenzuarbeiten, ließ Emmanuel Macrons Innenminister mitteilen. Menschen, die gerade massenweise auf Lampedusa ankommen, sollen allerdings nur unter bestimmen Voraussetzungen aufgenommen werden.

„Natürlich ist Frankreich bereit, seinen Teil der Last der Migrantenaufnahmen zu übernehmen, sofern die Betroffenen Anspruch auf den Flüchtlingsstatus haben“, sagte der französische Innenminister Gérald Darmanin.

Darmanin selbst hatte jedoch in den vergangenen Tagen erklärt, Paris werde „keine Migranten aus Lampedusa aufnehmen“, es sei denn, es handle sich um „politische Flüchtlinge“. Der Innenminister begrüßte die Tatsache, dass Italien mit Premierministerin Giorgia Meloni im Umgang mit den Migrationsströmen nicht mehr „das Spiel des Nationalismus spielt, worüber wir uns freuen sollten, denn die Lösung für die Migrationsproblematik kann nur europäisch sein“, sagte der Innenminister.

„Globaler Krieg“ gegen Schlepper
Vor der UNO-Generalversammlung in New York hatte Meloni in der Nacht auf Donnerstag alle Länder zu einem „globalen Krieg“ gegen Menschenhandel aufgerufen. „Es ist eine Pflicht dieser Organisation, den Menschenhändlern einen globalen Krieg zu erklären. Um dies zu erreichen, müssen wir auf allen Ebenen zusammenarbeiten, und Italien beabsichtigt, an vorderster Front zu stehen“, erklärte die Premierministerin.

Italien wolle ein Kooperationsmodell schaffen, um mit den afrikanischen Nationen zusammenzuarbeiten, damit sie dank der Ressourcen, die sie besitzen, wachsen und gedeihen können. „Dies soll eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe sein, denn Afrika braucht keine Almosen, sondern muss in die Lage versetzt werden, unter gleichen Bedingungen zu konkurrieren, strategische Investitionen zu tätigen, die das Schicksal der Nationen mit Projekten zum gegenseitigen Nutzen verbinden“, erklärte Meloni.

Immer mehr Menschen kommen in Italien an
Seit Anfang des Jahres trafen fast 130.000 Menschen über den Seeweg in Italien ein, das sind doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2022. Die meisten Migranten stammen aus Guinea, Cote d‘Ivoire (Elfenbeinküste) und Tunesien. Allein in der vergangenen Woche erreichten circa 10.000 Menschen die Insel Lampedusa zwischen Sizilien und Tunesien.

Porträt von krone.at
krone.at
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