Eine große Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor dem US-Repräsentantenhaus ist ins Wasser gefallen. Die Abgeordneten hätten „keine Zeit für eine gemeinsame Sitzung“, sagte der republikanische Vorsitzende Kevin McCarthy. Selenskyj konnte dennoch mit einzelnen Senatorinnen und Senatoren sprechen. Er sei dankbar für die Unterstützung im Krieg, sagte er.
Selenskyj kam mit konkreten Wünschen zu militärischer Ausrüstung nach Washington. Wenn die US-Regierung keine weiteren Mittel mehr für die Ukraine bewilligen würde, bringe das Gefahren mit sich, soll er zu den Senatorinnen und Senatoren gesagt haben. „Es gab einen einzigen Satz, der alles zusammenfasst, und ich zitiere ihn wörtlich: ,Wenn wir die Hilfe nicht bekommen, werden wir den Krieg verlieren‘“, sagte der demokratische Mehrheitsführer Chuck Schumer zum Sender CNN.
Hier sehen Sie ein Video von Selenskyjs Ankunft.
„Wichtig, dass wir hinter der Ukraine stehen“
„Es ist wichtig, dass wir hinter der Ukraine stehen, bis der Sieg errungen ist", sagte auch sein Parteikollege Hakeem Jeffries. Seit Selenskyjs letztem Besuch im vergangenen Jahr hat sich die Stimmung im Kongress jedoch deutlich verändert. Damals wurde er wie ein Held empfangen und sprach unter Jubel vor beiden Kongresskammern. Diesmal stieß er vor allem bei den Republikanerinnen und Republikanern auf Skepsis.
„Die USA verpulvern Geld, das wir nicht haben, um für diesen Krieg zu bezahlen, während die EU und andere führende Politiker auf der Weltbühne abwesend sind“, sagte etwa der republikanische Senator Roger Marshall. Aus diesem Grund sei er auch dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten ferngeblieben. Viele sind skeptisch, ob sie viel Geld in einen Krieg investieren sollen, dessen Ende nicht abzusehen ist. Eine große Rede Selenskyjs fiel jetzt ins Wasser. „Wir haben keine Zeit für eine gemeinsame Sitzung“, sagte der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy.
Weniger Widerstand bei Treffen mit Biden erwartet
Weniger Widerstand wird bei dem am Nachmittag (Ortszeit, Abend MESZ) geplanten Treffen mit US-Präsident Joe Biden erwartet. Es wird davon ausgegangen, dass Selenskyj um weitere Waffen bitten wird. Zuletzt hatte er Raketen gefordert, die eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern haben. Sie werden vom Boden aus gegen Ziele abgefeiert, die sich ebenfalls am Boden befinden. Das Militär plane aber nicht, Moskau oder andere Ziele auf russischem Boden anzugreifen, versicherte Selenskyj.
Die USA sind die wichtigsten Verbündeten der Ukraine. Sie haben laut eigenen Angaben bereits mehr als 43 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 40,31 Milliarden Euro) zur Verfügung gestellt, deutlich mehr als jedes andere Land. Hinzu kommen umfangreiche Wirtschaftshilfen.
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