Zivilisten an Bord
Militärschiff gekentert: Wohl 100 Tote in Myanmar
Ein schweres Schiffsunglück in Myanmar soll etwa 100 Todesopfer gefordert haben. Das Fahrzeug soll laut Berichten und Augenzeugen bereits am Dienstag gekentert sein. Auch Lehrer und Studenten sollen an Bord des Versorgungsschiffes gewesen sein. Nur sieben Menschen konnten lebend gerettet werden, alle anderen würden vermisst.
An Bord des Militärschiffs der regierenden Junta, die seit einem Putsch 2021 im früheren Burma an der Macht ist, seien mehr als 100 Menschen gewesen, berichtete die Zeitung „The Irrawaddy“ unter Berufung auf die Armee und Bewohner.
Bei starker Strömung auf Felsen aufgelaufen
Das Unglück habe sich am Dienstag auf dem Fluss Chindwin in der nordwestlichen Region Sagaing ereignet, sagte Min Thu, der in der Nähe lebt, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Das Schiff war Teil eines Konvois, der Vorräte und neue Truppen in die umkämpfte Region bringen sollte. Es sei nahe des Ortes Mingin in starker Strömung auf Felsen aufgelaufen und anschließend gekentert, hieß es in den Berichten weiter. An Bord sollen neben Soldaten auch Lehrer und Studenten gewesen sein.
Zeugen hatten Angst, Militärschiff zu helfen
„Es ist jetzt Regenzeit, und die Strömung ist sehr stark“, sagte der 42-jährige Min Thu weiter. Zudem gebe es Berichte, wonach das Schiff überladen gewesen sein soll. „Wenn ein Schiff sinkt, dann helfen sich die Leute hier normalerweise gegenseitig bei der Rettung, aber seit dem Putsch ist die Situation sehr riskant.“ Viele hätten Angst gehabt, weil es sich um ein Militärschiff handelte.
Myanmar versinkt seit dem Umsturz in Chaos und Gewalt. Weil es in der Region Sagaing viel Widerstand gegen die Junta gibt, ist die Gewalt in diesem Landesteil besonders groß. Schätzungen zufolge wurden bereits Hunderttausende Bewohner vertrieben.
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