Durchbruch geschafft?

Ukrainische Panzer hinter russischen Abwehrlinien

Ukraine-Krieg
22.09.2023 13:04

Die ukrainische Armee macht bei ihrer Gegenoffensive im Süden weiter Fortschritte. Am Frontabschnitt bei Robotyne im Gebiet Saporischschja haben es ukrainische Panzerfahrzeuge erstmals hinter die dritte - und derzeit letzte - russische Verteidigungslinie geschafft. Das belegen Satellitenbilder.

Geolokalisierte Aufnahmen von der Front, die auf Social Media gepostet wurden (siehe unten), zeigen ukrainische Truppen südlich der „Surowikin-Linie“, benannt nach dem befehlshabenden russischen Armeegeneral. Durch diese dreifache Verteidigungsanlage bestehend aus Minen, Panzergräben und dreieckigen Betonsperren, sogenannten Drachenzähnen, konnten sich mehrere Panzerfahrzeuge durchkämpfen.

Erste Breschen abgesichert
Westlich des Dorfes Werbowe waren sie in begrenzte Kämpfe verwickelt, schrieb das Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem Bericht vom Donnerstagabend. Es sei aber noch zu früh, um sicher zu sagen, dass diese russische Verteidigungslinie durchbrochen sei, so die Militärexperten. Das Auftauchen ukrainischer Panzerfahrzeuge hinter dieser Linie belegt aber nach ISW-Einschätzung, dass diese sich dort jetzt wieder freier bewegen können und die Breschen in den ersten beiden Linien ausreichend abgesichert sind.

„Die ukrainischen Streitkräfte haben wahrscheinlich die russische Artillerie und andere Panzerabwehrsysteme in dem Gebiet so weit ausgeschaltet, dass sie ihre Fahrzeuge nach vorne bringen können“, hieß es. Den ganzen Sommer über versuchte sich die ukrainische Armee durch die gestaffelten russischen Abwehranlagen und ihre dichten Minenfelder durchzuarbeiten, wo sich die Invasoren in weitverzweigten Schützengräben verschanzen.

Geänderte Taktik brachte Erfolg
Die Ukrainer kamen mit Panzern zunächst nicht durch diese Linien hindurch, zumal es an Unterstützung aus der Luft fehlte. In einer geänderten Taktik wurden die russischen Stellungen erst mit Artillerie sturmreif geschossen, dann mit kleinen Trupps von Fußsoldaten besetzt.

Im Norden der Ukraine wird mit Panzerfahrzeugen trainiert (Bild), im Süden haben die Ukrainer die letzte Verteidigungslinie der Russen überschritten. (Bild: APA/AFP/Anatolii Stepanov)
Im Norden der Ukraine wird mit Panzerfahrzeugen trainiert (Bild), im Süden haben die Ukrainer die letzte Verteidigungslinie der Russen überschritten.

Seit Mitte August sind die russischen Truppen im Westen der Oblast Saporischschja nicht mehr in der Lage, die ukrainischen Streitkräfte am langsamen, aber stetigen Vorrücken zu hindern, so die Einschätzung des ISW. Die Ukraine hofft, im Süden bis zum Asowschen Meer vorzudringen und die Landverbindung der Russen zur Halbinsel Krim abzuschneiden. Allerdings ist das Meer weiter etwa 100 Kilometer entfernt. Experten bezweifeln, dass die ukrainischen Truppen dieses Ziel noch in diesem Jahr erreichen.

(Bild: Institute for the Study of War)

Kiew meldet weitere Vorstöße
Bei dem Ort Robotyne hat es die ukrainische Armee bisher am weitesten geschafft. Der Generalstab in Kiew meldete im Lagebericht für Freitagfrüh, dass es dort gelungen sei, russische Gegenangriffe abzuwehren. Zugleich berichtete er von weiteren Vorstößen an der Front im Süden und auch bei Bachmut im Osten.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele