Aufgrund der Situation in Lampedusa kontrolliert Österreichs Polizei jetzt stichprobenartig auf der Brennerautobahn (A13). „Noch ist das Migrationsgeschehen überschaubar“, sagte Tirols Landespolizeidirektor Helmut Tomac. Die Zahl der Migrantinnen und Migranten im Nachbarland wirke sich bisher kaum auf Österreich oder Tirol aus.
„In Österreich sprechen wir aktuell von 1500 bis 2000 Aufgriffen pro Woche, in Tirol sind es 80 bis 140 wöchentlich.“ Die dabei gewählten Routen führten zudem eher nicht über den Brenner: „Diese Route ist gut überwacht und wird deshalb wenig genutzt“, führte Landespolizeidirektor Tomac aus. Man bereite sich aber „auf verschiedene Szenarien“ vor. Derzeit werde an unterschiedlichen Orten kontrolliert - sowohl auf der Autobahn als auch auf der Bundesstraße als mögliche Ausweichroute. Am Dienstag habe es dabei geschätzt sechs Aufgriffe gegeben.
Das Vorgehen, mit dem die Fahrzeuge und deren Insassinnen und Insassen kontrolliert werden, ist dabei stets gleich. Zwei Mitarbeitende der Polizei weisen die Fahrzeuge mit rot leuchtendem Anhaltestab und Fingerzeigen auf den Platz hin, an dem die Kontrolle durchgeführt wird. Anschließend kontrolliert die Polizei Fahrzeugpapiere, Pass und Führerschein in verschiedenen Sprachen. Ausgeklammert von den Kontrollen sind Lkw.
„Die meisten sind verständnisvoll“
Die meisten seien verständnisvoll, sagte ein Polizeibeamter. Ab und zu müsse ausführlich erklärt werden, was hier geschehe und warum. Manchmal kam es aber auch zu Diskussionen, warum genau dieses Fahrzeug herausgewunken wurde und das andere nicht. „Womöglich war es wegen der teuren Automarke“, mutmaßte ein Fahrer. Ein anderer Lenker wies darauf hin, dass er den Kofferraum nicht öffnen könne, weil er pharmazeutische Produkte mitführe. Der Beamte leistete dem Hinweis Folge, da die Papiere unauffällig waren.
Kontrolliert wurde zum Beispiel ab Donnerstagfrüh 24 Stunden lang bei der Mautstelle Schönberg. Auch Züge werden aktuell verschärft kontrolliert. „Wir wissen aus dem Jahr 2015, dass es von einem Tag zum anderen ganz anders sein kann als aktuell“, sagte der Landespolizeidirektor.
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