Stadt Graz bestätigt: Nach drei Jahren wird das Denkmal des umstrittenen Dichters am Montag wieder am Grazer Schloßberg aufgestellt. Die Fundamentierungsarbeiten begannen bereits.
Die umstrittene Kloepfer-Büste feiert ein Comeback am Grazer Schloßberg - und das nach drei langen Jahren! Ab Montag wird der Schriftsteller-Kopf wieder auf seinem angestammten Sockel stehen, nachdem er 2020 im Zuge eines Anti-Rassimus-Protests mit roter Farbe beschmiert und danach restauriert worden war. Die Stadt Graz arbeitete seitdem behutsam an einer Kontextualisierung, was der FPÖ entschieden zu lange dauerte. Ihr Vorwurf: bewusste Verzögerungstaktik. Fakt allerdings ist: Die Behördenverfahren waren sehr aufwändig, da der gesamte Schloßberg unter Naturschutz steht und deshalb jeder Eingriff streng geprüft werden muss.
Fundament-Arbeiten bereits erfolgt
Am gestrigen Freitag begann die Stadt mit Fundament-Arbeiten, was aufmerksamen Passanten am Schloßberg nicht entging. Am Montag werden Arbeiter schließlich die erklärende Zusatztafel montieren und das Denkmal für den 1944 verstorbenen weststeirischen Dichterarzt wieder aufstellen. Das bestätigte man der „Krone“ auf Nachfrage im Rathaus.
Es ist bedauerlich, dass der Grazer Schloßberg zum Kampfplatz von Linken und Rechten wird. Ich plädiere für etwas weniger Aufgeregtheit und einen sachlichen Umgang mit dem Thema.
Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP)
Bild: Jauschowetz Christian
Kloepfer wird in seiner Heimatregion nach wie vor als Menschenfreund und Mundartdichter verehrt, von vielen aber aufgrund seiner deutschnationalen Einstellung und Sympathie für das Nazi-Regime verachtet. Adolf Hitler hatte er beispielsweise einen „kreuzbraven Mann“ genannt.
Neue Vandalenakte werden befürchtet
Die Frage ist: Wie lange bleibt das Denkmal diesmal stehen? Neuerliche Vandalenakte scheinen fast vorprogrammiert. „Es ist bedauerlich, dass der Grazer Schloßberg zum Kampfplatz von Linken und Rechten wird. Ich plädiere für etwas weniger Aufgeregtheit und einen sachlichen Umgang mit dem Thema“, meint dazu Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP). Der Text der Zusatztafel sei übrigens in Zusammenarbeit mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut erarbeitet worden - also unter wissenschaftlicher Begleitung.
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