Hallein

Bürgerinitiative muss ihr Schaufenster räumen

Felix Ganzer vor seinem Schaufenster. Noch hängen die Info-Zettel und Zeitungsartikel. „Ich nehme sie nicht ab.“

(Bild: Nikolaus Klinger)

Die Gegner eines umstrittenen Altstadt-Neubaus haben ihr Büro mit Zeitungsartikeln beklebt. Nun kam das Behörden-Veto.

Felix Ganzer flatterte dieser Tage ein Schreiben der Baubehörde Hallein ins Haus. Der Architekt ist Sprecher jener Bürgerinitiative, die seit Monaten gegen die geplante Verbauung eines Halleiner Altstadt-Innenhofs mobil macht – die „Krone“ berichtete. Die Initiative hat ihren Sitz in Ganzers Büro. Im Schaufenster hat er Zeitungsartikel und Info-Zettel über die Protest-Aktivitäten aufgehängt. Diese müssen nun allerdings weg - so steht es in dem Schreiben. Die Zettel seien eine „konsenswidrige Schaufensterbeklebung“ und würden dem Ortsbildschutz gegenüberstehen.

Der Architekt will dagegen vorgehen und hat nicht vor die Zettel abzuhängen. „Da passen wohl jemandem unsere Inhalte nicht“, wettert er.

Den Brief verschickte die Behörde auf Geheiß der Ortsbildschutzkommision (OBS). Die Stadt selbst habe damit nichts zu tun, betont Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) auf „Krone“-Anfrage. Und: „Jeder in der Altstadt weiß, dass die OBS unabhängig Bestandsaufnahmen macht. Da kriegen wir als Stadt oder Bürger eben Vorschriften – solche gelten auch für Felix Ganzer. Ob es im passt oder nicht.“ Mit der Initiative habe das Ganze nichts zu tun.

Kommende Woche ist der umstrittene Bau im Altstadt-Innenhof auch Thema in der Halleiner Gemeindevertretung. Die Fraktionen stimmen ab, ob die Stadt die Fläche vom Bauträger kaufen und der Öffentlichkeit zugänglich machen soll.