Schrieb Abschiedsbrief

Grazer Amokfahrer tot in Zelle gefunden

Österreich
23.09.2023 13:46

Es ist das letzte Kapitel eines der schlimmsten Verbrechen in der österreichischen Kriminalgeschichte: Mehr als 3000 Tage nach der Terrorfahrt mit einem schweren Geländewagen im Herzen der Grazer Innenstadt mit drei Toten und 36 Verletzten wurde der Amoklenker nun tot in seiner Einzelzelle in der berüchtigten Haftanstalt Stein (NÖ) gefunden. Lüftet der hinterlassene Abschiedsbrief nun die letzten Geheimnisse rund um die Wahnsinnstat oder nimmt Alen R. diese mit ins Grab?

Rückblick: Es ist der 20. Juni 2015. Ein leicht bewölkter letzter Frühlingstag mit bis zu 20 Grad in Graz. Zu Mittag sind die Schanigärten rund um Griesplatz und Hauptplatz gut besucht, viele Menschen flanieren durch die Innenstadt. Dann plötzlich Schreie, Todesangst, Panik! Mit seinem grünen Geländewagen vom Typ Daewoo Rexton beginnt der einst mit seinen Eltern als Kind aus dem Bosnienkrieg nach Österreich geflüchtete Alen R. eine beispiellose Amokfahrt. Zwei Kilometer macht er mit seinem mehr als zwei Tonnen schweren SUV regelrecht Jagd auf Passanten.

Alen R. saß bis zu seinem Tod in der Justizanstalt Stein. (Bild: Gregor Semrad, Zwefo, APA/Erwin Scheriau, krone.at-Grafik)
Alen R. saß bis zu seinem Tod in der Justizanstalt Stein.

Lebenslange Haft für „geplanten Massenmord“
Bei seinem Prozess zeigt sich der damals 28-Jährige in einem weißen Anzug quasi als Unschuldsengel. Sein knapper Kommentar: „Ich habe aus Angst gehandelt.“ Für das Gericht ist es jedoch „geplanter Massenmord“. Das Urteil, auch weil ihm die Geschworenen einstimmig volle Zurechnungsfähigkeit bei der Wahnsinnstat bescheinigen: lebenslange Haft!

Jetzt hat der Grazer Amokfahrer seinem Leben ein Ende gesetzt. Justizwachebeamte fanden den 35-Jährigen beim morgendlichen Routine-Kontrollgang tot in seiner Einzelzelle in der schwer bewachten Sonderabteilung, wo nur verurteilte Terroristen, Mörder und andere Schwerverbrecher einsitzen.

Abschiedsbrief: „Ich bin unschuldig!“
R. hinterließ einen Abschiedsbrief, der jetzt von den Behörden geprüft wird. Darin behauptet er unter anderem: „Ich bin unschuldig!“ Bisher blieben die tatsächlichen Hintergründe eines der schlimmsten Verbrechen in der österreichischen Kriminalgeschichte im Dunkeln. Die Zeilen eines Toten könnten nun die letzten Rätsel beantworten ...

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie hier.

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